In den Neurowissenschaften führt die Erforschung des vegetativen Nervensystems (VNS) immer noch ein Schattendasein. Einer der wichtigsten Teile des VNS, der Hirnstamm, ist dabei besonders schlecht erforscht, obwohl er die Steuerzentren für Atmung, Herzschlag, Verdauung und weitere lebenswichtige Funktionen beherbergt. Ein wichtiger Grund für diesen Umstand ist, dass die funktionelle Kernspintomographie (fMRT) sich in ihrer bisherigen Form kaum für Messungen im Hirnstamm eignet. Ziel dieser Arbeit war es, neue Ansätze zur fMRT-Messung vegetativer Zentren im menschlichen Hirnstamm zu entwickeln. Nach einer Einführung in die anatomischen, physikalischen und physiologischen Grundlagen wird die Entwicklung sowie der Test neuer Ansätze zur Hirnstamm-fMRT beschrieben. Anschließend erfolgt die Anwendung der neuen Methode auf die Messung von Aktivierungen vegetativer Zentren. Hier kommt als unkonventioneller Stimulus des vegetativen Nervensystems die Akupunktur zum Einsatz. Zuvor werden die Ergebnisse bisheriger Akupunktur-fMRT-Studien kritisch beleuchtet und teilweise widerlegt. Dies geschieht auch mit der Zielsetzung, zur Aufdeckung des Wirkmechanismus dieser Therapieform beizutragen.