Magisterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Roman der Nachkriegszeit wurde Salingers Werk bisher häufig unter dem Gesichtspunkt eines gegen gesellschaftliche Konformität rebellierenden adoleszenten Jugendlichen betrachtet, der in einer Welt von Massenkonsum und Wohlstand Schwierigkeiten hat, sich anzupassen. Diese Initiationsreise soll auch in dieser Arbeit im Mittelpunkt stehen ¿ jedoch in Auseinandersetzung mit dem hauptsächlichen Handlungsort der Geschichte, New York. Eine zentrale Fragestellung soll hier die Wechselwirkung zwischen Stadt und dem Protagonisten sein und inwiefern die Stadt als Ganzes und in ihren einzelnen Zügen eine von Salinger bewusst kreierte Metapher für Holden Caulfields psychische und soziale Situation darstellt. Zunächst erscheint es aus diesem Grunde sinnvoll die Stadt als Lebensraum, insbesondere unter Berücksichtigung der für diese Arbeit wichtigen Theorien von Georg Simmel und Louis Wirth , genauer zu beleuchten. Im Anschluss daran werden allgemeine Merkmale des Lebens in der Stadt herausgearbeitet und einige relevanten Entwicklungstrends der amerikanischen Großstädte angeschnitten. Hierbei wird ein Punkt auch speziell dem Schauplatz des Romans, New York City als Großstadtdschungel, gewidmet sein. Das Hauptaugenmerk in dieser Arbeit liegt auf der Analyse der Darstellung von Stadt in "The Catcher in the Rye" ¿ hierbei werden Funktionen und Deutungen von Stadt unter folgenden Gesichtspunkten untersucht: historisch/zeitlich, geographisch, sozial sowie in psychischer Hinsicht. Stadt und Natur haben in metaphorischer Hinsicht eine gegensätzliche Bedeutung in "The Catcher in the Rye" und sollten in einem speziellen Analysepunkt auch als solche erkannt und untersucht werden. Die Arbeit vertritt die These, dass in "The Catcher in the Rye" Stadt aus der Sicht eines pubertären Jugendlichen dargestellt wird, der nicht nur mit generellen Problemen von Adoleszenz zu kämpfen hat, sondern darüber hinaus den frühen Tod seines Bruders nicht verarbeitet hat und Anzeichen von Depressionen zeigt. Beides findet sich in metaphorischer Hinsicht in der Darstellung des Großstadtdschungels New York wider. New York ist hier ein Spiegelbild von sozialer Isolation und psychischer Transition des Protagonisten in die Erwachsenenwelt. Die Stadt pulsiert, ist immer in Bewegung, verändert sich schnell und weist dennoch die größtmögliche Oberflächlichkeit und Isolation des Individuums und Anonymität unter Individuen auf.
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