Der Wiener Fußball zählte in der Zwischenkriegszeit zu den wichtigsten Zentren der europäischen Fußballkultur. Der Sammelband fragt nach den Veränderungen dieser Popularkultur nach dem 'Anschluss' 1938 an das Deutsche Reich und den fußballerischen Beziehungen zwischen 'Altreich' und 'Ostmark'.Welche politischen Funktionen erfüllte der Fußball und inwiefern hatte der 'normale' Sportbetrieb eine systemstabilisierende Rolle in der 'Ostmark'? Wie äußerte sich der NS-Terror im Fußball? Welche Freiräume bot der Fußballplatz als öffentlicher Raum, in dem Protest artikuliert werden konnte? Wie können vorhandeneanti-deutsche Stimmungen bei Begegnungen mit Teams aus dem 'Altreich' gedeutet werden? Welche Rolle spielten 'Erinnerungsorte' des Fußballs nach 1945 für die österreichische Vergangenheitspolitik - und wie werden sie heute betrachtet? Der Sammelband zieht eine erste kritische Zwischenbilanz zum Forschungsstand bei den wichtigsten österreichischen Fußballvereinen und zeigt Bedarf an weiterer Forschung auf.