Die erste umfassende Biografie über die große wiederentdeckte jüdische Schriftstellerin der Weimarer Republik
Sie wurde von den Nationalsozialisten gehasst, entging in der Nacht des 4. November 1933 nur knapp einer Verhaftung und musste fliehen. Doch auch im Exil, erst in Palastina, spater in London, blieb sie Optimistin und baute sich mit viel Energie ein neues Leben auf. Gabriele Tergit, der zu Lebzeiten der literarische Erfolg verwehrt wurde, wird heute als große wiederentdeckte jüdische Autorin gefeiert. Mit ihren so politisch mutigen wie journalistisch brillanten Gerichtsreportagen erregte sie in der Weimarer Republik Aufsehen. Vor allem war Tergit aber eine leidenschaftliche Schriftstellerin. Heute gilt sie, vor allem aufgrund ihres Erfolgsromans Effingers, als bedeutende Autorin der Zwischen- und Nachkriegszeit.
Sie wurde von den Nationalsozialisten gehasst, entging in der Nacht des 4. November 1933 nur knapp einer Verhaftung und musste fliehen. Doch auch im Exil, erst in Palastina, spater in London, blieb sie Optimistin und baute sich mit viel Energie ein neues Leben auf. Gabriele Tergit, der zu Lebzeiten der literarische Erfolg verwehrt wurde, wird heute als große wiederentdeckte jüdische Autorin gefeiert. Mit ihren so politisch mutigen wie journalistisch brillanten Gerichtsreportagen erregte sie in der Weimarer Republik Aufsehen. Vor allem war Tergit aber eine leidenschaftliche Schriftstellerin. Heute gilt sie, vor allem aufgrund ihres Erfolgsromans Effingers, als bedeutende Autorin der Zwischen- und Nachkriegszeit.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Claus-Jürgen Göpfert freut sich über Nicole Hennebergs Biografie über Gabriele Tergit. Die jüdische Autorin, gebürtig Elise Reifenberg, hatte sich 1933 bereits einen Namen gemacht, bevor sie von einem Überfall der SA auf ihre Wohnung ins Exil getrieben wurde und dann lange in Vergessenheit geriet, erklärt der Kritiker. Wie die Literaturkritikerin Henneberg auf Basis des in Marbach archivierten Nachlasses vom Leben Tergits erzählt, von ihren Anfängen als Gerichtsreporterin und ihrem ersten Romanerfolg "Käsebier erobert den Kurfürstendamm", von der Flucht über Palästina, wo auch einige - im Ton deutlich weniger leichte, so Göpfert - Erzählungen entstanden, bis zu ihrer Wiederentdeckung erst in den späten siebziger Jahren, scheint der Kritiker gespannt zu lesen, und kommt dabei auch auf den "trockenen Witz" der Autorin zu sprechen, der über die Jahre immer mehr abnahm. Eine aufschlussreiche Biografie und ein "Lehrstück" über den Verlust von Freiheit und einer "(geistigen) Heimat", lobt Göpfert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.02.2024Lakonisch ironisch
Sie war eine der wichtigsten Zeitzeuginnen für Hitlers Aufstieg:
Nicole Henneberg hat die erste Biografie Gabriele Tergits geschrieben.
Wahrscheinlich stimmt es, dass Gabriele Tergit zu einer Generation gehörte, der es unpassend, sogar gefährlich erschienen wäre, über Gefühle so direkt zu sprechen, wie man es heute macht. In ihren Feuilletons und Gerichtsreportagen der Zwischenkriegszeit erlebt man sie zügig im Denken, pointiert, ihr Ton ist ironisch, lakonisch. Sogar in ihren Romanen wird sie an den erschütterndsten Stellen besonders sachlich.
1894 in eine vermögende Berliner jüdische Familie hineingeboren, erlebte sie zwei Weltkriege, die Inflation und den Zusammenbruch einer Gesellschaftsordnung, die sie in ihren Büchern zu bewahren suchte. Sie sah als Journalistin ohne Illusion den Weg der Nazis an die Macht, ist eine bedeutende Zeitzeugin. Als eine der ersten, die verfolgt und vertrieben wurden, gerade als sie sich mit ihrem Erfolgsroman „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“ einen Namen gemacht hatte, verbrachte sie den Rest ihres Lebens im Exil. Sie erlebte, wie nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs dessen Personal weitermachte in der BRD, reagierte von Anfang an auch empfindlich auf die Machthaber im Osten. Als Schriftstellerin war sie in Nachkriegs-Deutschland vergessen, wurde in den Siebzigerjahren allmählich wiederentdeckt. Sie überlebte ihren Mann, den Architekten Heinz Reifenberg, und ihren Sohn Peter und starb 1982 in London.
In so einem Leben ist wohl zu viel Schmerzhaftes, Kränkungen, Abschiede für immer, um sich darin ergehen zu können, was „das mit einem macht“. Andererseits ist es nicht so, als könnte man den Bonmots, der Klarheit ihres Stils nicht sowohl Glück als auch Trauer und Hilflosigkeit anmerken.
Die Autorin und Kritikerin Nicole Henneberg, die Gabriele Tergits Gesamtwerk im Schöffling-Verlag herausgibt, hat jetzt auch eine Biografie dazu gelegt. Darin findet sich diese Stelle: „Als ihre Tante vom Tod ihres Mannes Anton berichtet, der Theresienstadt überlebt hatte, aber im Alter plötzlich aufhörte zu essen und an Entkräftung starb, verliert Tergit die Fassung und fragt entsetzt: ‚Ja warum hat er denn nichts gegessen? Ich habe mir schon Vorwürfe gemacht, dass ich nicht gleich eine Bonbonniere mit Cognacbohnen geschickt habe. Das ist doch neben allem eine so gute Ernährung.‘“ Natürlich ist das kein Witz, sondern der Versuch, mit einer grotesken Bemerkung das Schreckliche zu spiegeln.
Henneberg gibt auch die Episode wieder, die Tergit in ihrem Erinnerungsbuch „Etwas Seltenes überhaupt“, das 1983 posthum erschien, ausführlicher erzählt hat. Tergit geht nach dem Krieg mit ihrer britischen Schwiegertochter durch Hamburg und die bewundert eine Mutter, die ihr Kind mahnt, einen Eisbecher nicht achtlos wegzuwerfen. Tergit rastet aus und legt in ihrer Autobiografie nach: „Millionen von Menschen sind in Deutschland vernichtet worden, weil man aufgeräumte Eisbecher für wichtiger gehalten hatte als die Grundlagen der Moral.“ Die Biografin bescheinigt Tergit hier „moralische Dünnhäutigkeit“, eine der wenigen Stellen, an denen sie überhaupt die Affekte ihrer Protagonistin interpretiert. Anders als der Untertitel der Biografie nahelegt, „Zur Freundschaft begabt“, erfährt man wenig wirklich Persönliches über Gabriele Tergit, oder Elise Reifenberg, geborene Hirschmann, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, Lischen genannt von ihrem Mann.
Dieses Buch ist eher eine Werkbiografie und Rekonstruktion der weiten Netzwerke von Briefpartnerinnen und -partnern, die Tergit besonders als Sekretärin des Exil-PEN in London pflegte, aus ihrem im Literaturarchiv Marbach lagernden Nachlass. Gleich zu Anfang bringt Henneberg ihre Figur auf Distanz, in dem sie nicht zuerst die Kindheit schildert oder die eindrucksvolle Familie Hirschmann, sondern auf dem Stadtplan nachkonstruiert, wo Tergit herkam und was dort im heutigen Berlin ist.
Dass man enttäuscht wird, wenn man sich von einer Biografie zu erfahren erhofft, wie sich das Leben für die höhere Tochter, Karrierefrau, Journalistin, Mutter, Schriftstellerin, Exilantin Tergit angefühlt hat, liegt auch an einer bisweilen irritierend verschobenen Dramaturgie.
Als Tergit Anfang März 1933 in ihrer Wohnung von der SA überfallen wird, kann sie sich gerade noch retten und reist sofort aus. Ihr Mann Heinz Reifenberg schickt sie in einen Skiort in der Tschechoslowakei und man sorgt sich lesend einige Seiten, wo der fünfjährige Sohn abgeblieben ist, während Henneberg mitteilt, es sei „eine besonders schöne Zeit“ gewesen. Erst danach heißt es knapp: „Der Sohn Peter wird ihr im April nachgebracht“. Vor lauter Grübeln über die hier offensichtlichen Leerstellen, Sorgen um das Kind, die Frage, wie Tergit mit ihrer Familie kommunizierte, das Ausgeliefertsein in der Vertreibung, verliert man etwas das Vertrauen in diese Biografie. Tergits Ton, merkt Henneberg immerhin an, habe in diesen Monaten begonnen „Leichtigkeit zu verlieren“. Dass in dem Kapitel mit der Überschrift „Heinz stirbt“ so unvermittelt wie am Rande der Krebsdiagnose von Tergits Mann mitgeteilt wird, dass der Sohn Peter schon drei Jahre zuvor, 1964, mit 36 Jahren beim Klettern in den Dolomiten umgekommen ist, wirkt unfreiwillig schockierend.
Dass Tergit selbst ihr Erleben in einem amüsanten Stil wiedergab, sich für das Gesellschaftliche am Persönlichen mehr interessierte als fürs rein Private, ist eigentlich kein Grund, die Tiefen ihres Lebens nicht aus ihren Texten herauslesen zu wollen. Henneberg übt eine Diskretion, die diese Biografie erstaunlich trocken wirken lässt. Obwohl sie mit Tergits Briefen, Romanen und Feuilletons so viel lebenssatten Stoff zur Hand hätte.
MARIE SCHMIDT
Im März 1933 wird sie
in ihrer Wohnung
von der SA überfallen
Nicole Henneberg:
Gabriele Tergit. Zur Freundschaft begabt. Biographie. Schöffling, Frankfurt am Main 2024.
400 Seiten, 28 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Sie war eine der wichtigsten Zeitzeuginnen für Hitlers Aufstieg:
Nicole Henneberg hat die erste Biografie Gabriele Tergits geschrieben.
Wahrscheinlich stimmt es, dass Gabriele Tergit zu einer Generation gehörte, der es unpassend, sogar gefährlich erschienen wäre, über Gefühle so direkt zu sprechen, wie man es heute macht. In ihren Feuilletons und Gerichtsreportagen der Zwischenkriegszeit erlebt man sie zügig im Denken, pointiert, ihr Ton ist ironisch, lakonisch. Sogar in ihren Romanen wird sie an den erschütterndsten Stellen besonders sachlich.
1894 in eine vermögende Berliner jüdische Familie hineingeboren, erlebte sie zwei Weltkriege, die Inflation und den Zusammenbruch einer Gesellschaftsordnung, die sie in ihren Büchern zu bewahren suchte. Sie sah als Journalistin ohne Illusion den Weg der Nazis an die Macht, ist eine bedeutende Zeitzeugin. Als eine der ersten, die verfolgt und vertrieben wurden, gerade als sie sich mit ihrem Erfolgsroman „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“ einen Namen gemacht hatte, verbrachte sie den Rest ihres Lebens im Exil. Sie erlebte, wie nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs dessen Personal weitermachte in der BRD, reagierte von Anfang an auch empfindlich auf die Machthaber im Osten. Als Schriftstellerin war sie in Nachkriegs-Deutschland vergessen, wurde in den Siebzigerjahren allmählich wiederentdeckt. Sie überlebte ihren Mann, den Architekten Heinz Reifenberg, und ihren Sohn Peter und starb 1982 in London.
In so einem Leben ist wohl zu viel Schmerzhaftes, Kränkungen, Abschiede für immer, um sich darin ergehen zu können, was „das mit einem macht“. Andererseits ist es nicht so, als könnte man den Bonmots, der Klarheit ihres Stils nicht sowohl Glück als auch Trauer und Hilflosigkeit anmerken.
Die Autorin und Kritikerin Nicole Henneberg, die Gabriele Tergits Gesamtwerk im Schöffling-Verlag herausgibt, hat jetzt auch eine Biografie dazu gelegt. Darin findet sich diese Stelle: „Als ihre Tante vom Tod ihres Mannes Anton berichtet, der Theresienstadt überlebt hatte, aber im Alter plötzlich aufhörte zu essen und an Entkräftung starb, verliert Tergit die Fassung und fragt entsetzt: ‚Ja warum hat er denn nichts gegessen? Ich habe mir schon Vorwürfe gemacht, dass ich nicht gleich eine Bonbonniere mit Cognacbohnen geschickt habe. Das ist doch neben allem eine so gute Ernährung.‘“ Natürlich ist das kein Witz, sondern der Versuch, mit einer grotesken Bemerkung das Schreckliche zu spiegeln.
Henneberg gibt auch die Episode wieder, die Tergit in ihrem Erinnerungsbuch „Etwas Seltenes überhaupt“, das 1983 posthum erschien, ausführlicher erzählt hat. Tergit geht nach dem Krieg mit ihrer britischen Schwiegertochter durch Hamburg und die bewundert eine Mutter, die ihr Kind mahnt, einen Eisbecher nicht achtlos wegzuwerfen. Tergit rastet aus und legt in ihrer Autobiografie nach: „Millionen von Menschen sind in Deutschland vernichtet worden, weil man aufgeräumte Eisbecher für wichtiger gehalten hatte als die Grundlagen der Moral.“ Die Biografin bescheinigt Tergit hier „moralische Dünnhäutigkeit“, eine der wenigen Stellen, an denen sie überhaupt die Affekte ihrer Protagonistin interpretiert. Anders als der Untertitel der Biografie nahelegt, „Zur Freundschaft begabt“, erfährt man wenig wirklich Persönliches über Gabriele Tergit, oder Elise Reifenberg, geborene Hirschmann, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, Lischen genannt von ihrem Mann.
Dieses Buch ist eher eine Werkbiografie und Rekonstruktion der weiten Netzwerke von Briefpartnerinnen und -partnern, die Tergit besonders als Sekretärin des Exil-PEN in London pflegte, aus ihrem im Literaturarchiv Marbach lagernden Nachlass. Gleich zu Anfang bringt Henneberg ihre Figur auf Distanz, in dem sie nicht zuerst die Kindheit schildert oder die eindrucksvolle Familie Hirschmann, sondern auf dem Stadtplan nachkonstruiert, wo Tergit herkam und was dort im heutigen Berlin ist.
Dass man enttäuscht wird, wenn man sich von einer Biografie zu erfahren erhofft, wie sich das Leben für die höhere Tochter, Karrierefrau, Journalistin, Mutter, Schriftstellerin, Exilantin Tergit angefühlt hat, liegt auch an einer bisweilen irritierend verschobenen Dramaturgie.
Als Tergit Anfang März 1933 in ihrer Wohnung von der SA überfallen wird, kann sie sich gerade noch retten und reist sofort aus. Ihr Mann Heinz Reifenberg schickt sie in einen Skiort in der Tschechoslowakei und man sorgt sich lesend einige Seiten, wo der fünfjährige Sohn abgeblieben ist, während Henneberg mitteilt, es sei „eine besonders schöne Zeit“ gewesen. Erst danach heißt es knapp: „Der Sohn Peter wird ihr im April nachgebracht“. Vor lauter Grübeln über die hier offensichtlichen Leerstellen, Sorgen um das Kind, die Frage, wie Tergit mit ihrer Familie kommunizierte, das Ausgeliefertsein in der Vertreibung, verliert man etwas das Vertrauen in diese Biografie. Tergits Ton, merkt Henneberg immerhin an, habe in diesen Monaten begonnen „Leichtigkeit zu verlieren“. Dass in dem Kapitel mit der Überschrift „Heinz stirbt“ so unvermittelt wie am Rande der Krebsdiagnose von Tergits Mann mitgeteilt wird, dass der Sohn Peter schon drei Jahre zuvor, 1964, mit 36 Jahren beim Klettern in den Dolomiten umgekommen ist, wirkt unfreiwillig schockierend.
Dass Tergit selbst ihr Erleben in einem amüsanten Stil wiedergab, sich für das Gesellschaftliche am Persönlichen mehr interessierte als fürs rein Private, ist eigentlich kein Grund, die Tiefen ihres Lebens nicht aus ihren Texten herauslesen zu wollen. Henneberg übt eine Diskretion, die diese Biografie erstaunlich trocken wirken lässt. Obwohl sie mit Tergits Briefen, Romanen und Feuilletons so viel lebenssatten Stoff zur Hand hätte.
MARIE SCHMIDT
Im März 1933 wird sie
in ihrer Wohnung
von der SA überfallen
Nicole Henneberg:
Gabriele Tergit. Zur Freundschaft begabt. Biographie. Schöffling, Frankfurt am Main 2024.
400 Seiten, 28 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.03.2024Ihr geistiger Humus war der Humanismus
In Deutschland kam sie nach dem Exil nicht wieder an: Nicole Hennebergs Biographie der Schriftstellerin Gabriele Tergit
"Das Leben von Gabriele Tergit ist exemplarisch für das Schicksal einer ganzen Generation. Nach nur wenigen glücklichen und erfolgreichen Jahren als Journalistin und Gerichtsreporterin - sie war die erste Frau, die über Prozesse berichten durfte - wurde sie aus Deutschland vertrieben. Sie verlor nicht nur ihren Arbeitsplatz, sondern auch ihre Familie und alle Freunde, die jetzt in der ganzen Welt verstreut waren. Und sie verlor ihr sprachliches Umfeld. Nie mehr würde sie so leicht und spielerisch schreiben wie in Berlin."
Mit dieser Einschätzung beginnt Nicole Henneberg ihre profunde Biographie über Gabriele Tergit. Henneberg ist als Herausgeberin der sehr verdienstvollen Werkausgabe im Schöffling Verlag eine exzellente Kennerin von deren Schriften, und sie hat mit großer Sorgfalt den Nachlass Tergits im Deutschen Literaturarchiv Marbach gesichtet und in diese Biographie eingearbeitet. Eine bessere Interpretin von Leben und Werk der vergessenen Autorin kann man sich nicht wünschen. Mit Empathie und beeindruckender Präzision zeichnet sie die Spuren einer Schriftstellerin nach, der längst historische und literarische Gerechtigkeit - wenn es die denn gibt - hätte widerfahren müssen.
Der Lebensweg der Gabriele Tergit war nicht geradlinig, die Verwerfungen des zwanzigsten Jahrhunderts haben auch in ihrem Leben tiefe Abdrücke hinterlassen. Geboren 1894 als Elise Hirschmann, Tochter eines wohlhabenden Unternehmers, heiratete sie 1928 den Architekten Heinz Reifenberg, der einer der reichsten jüdischen Familien Berlins entstammte und dessen Geburtshaus eine üppige Villa im Tiergarten war, wo heute die Philharmonie steht. Ihren Künstlernamen bildete sie als Akronym aus dem Wort Gitter; sie stellte es zu Tergit um. Zunächst begann sie als Gerichtsreporterin, die sich schnell einen Namen machte, denn als Frau war sie ein Unikum in diesem Gewerbe, und ihr Stil überzeugte durch Fachwissen und elegante Leichtigkeit. Von 1925 an hatte sie eine Festanstellung beim berühmten "Berliner Tageblatt", das damals täglich zwei Ausgaben herausbrachte. In ihrem ersten Roman, "Käsebier erobert den Kurfürstendamm", erschienen 1931 im Ernst Rowohlt Verlag, schildert Tergit so minutiös den Alltag der Redakteure und der Redaktionen, dass sie von den eigenen Kollegen im Mossehaus, dem Sitz der Zeitung, als "Nestbeschmutzerin" beschimpft wurde.
Tergit faszinierte ihr Lesepublikum durch Witz und gleichzeitig nüchterne Genauigkeit. Alles musste stimmen. Das Jahr 1929, in dem ihr Käsebier als mittelmäßiger Sänger von der Presse zum Supertenor hochstilisiert wird, um am Ende ganz tief zu fallen, beschreibt Tergit in allen Facetten der Hybris und des Niedergangs. Sie kennt sich in der großen und der kleinen Welt aus, sie durchleuchtet alle Schichten der Gesellschaft.
Das Jahr, in dem ihr erster Roman erscheint, ist auch der Höhepunkt ihrer Karriere als Journalistin und Essayistin. Ihr Foto erscheint im "Weltspiegel des Tageblatts" als eine der beliebtesten Persönlichkeiten im Bereich von Kunst und Kultur. Goebbels kontert umgehend in seinem Parteiblatt "Der Angriff": "Nun kennen wir also auch diese miese Jüdin." Unerschrocken, so Nicole Henneberg, berichtete Tergit aus den Gerichtssälen, wo die kleinen Leute niedergemacht wurden; sie schrieb an gegen den Paragraphen 218 und erregte sich über das martialische Auftreten der SA bei Straßenkämpfen gegen die Linke, seit 1927 beschäftigte sie sich mit Adolf Hitler vor Gericht. Sie ahnte schon früh, dass Deutschland in die Katastrophe schlittern würde. Kurz nach dem Reichstagsbrand, am 4. März 1933, überfiel ein SA-Trupp ihre Wohnung. Tergit war gewarnt, und sie, die nie Berlin verlassen wollte, die noch im Exil bekannte, "mein Leben in Berlin hat mich lebenslänglich geprägt", verließ mit ihrem Sohn fluchtartig die Stadt und reiste in die Tschechoslowakei.
Obwohl sie dort viele Menschen kannte, fand sie keinen Anschluss. Henneberg schreibt: "In jenen Monaten veränderte sich der Ton von Tergits Feuilletons. Sie beginnen die frühere Leichtigkeit zu verlieren, den nonchalanten Witz, die tiefgründige Ironie in der Betrachtung, die Beweglichkeit in der Handhabung des Stoffes - eine erzählerische Erstarrung, die sich in den kommenden Jahren verstärken wird und in den belehrenden, rein auf Erziehung ausgerichteten Ton ihrer 'Briefe aus London' mündet - danach wird Tergit kaum mehr Feuilletons schreiben." Sie hatte ihre originale Stimme verloren.
Nach wenigen Monaten verlässt sie Prag und wandert mit der Familie nach Palästina aus. Ihr Mann, Heinz Reifenberg, findet als Architekt schnell Arbeit, baut Häuser im Bauhausstil. Für Gabriele Tergit beginnen fünf lähmende Jahre. Des Hebräischen ist sie nicht mächtig, das Leben in Palästina schreckt sie ab, die Abwehr gegen aus Europa geflüchtete Juden empfindet sie als Schmach. Sie fühlt sich als deutsche Jüdin im Land ihrer Väter verhöhnt: "Und so stand ich einsam im unbefreundeten Kosmos." Nicole Henneberg beschreibt diese bedrückende Zeit, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, und verfolgt alle Anstrengungen Tergits, das Land, das ihr keine Heimat wurde, wieder zu verlassen. 1938 gelingt es der Familie, mit britisch-palästinensischen Pässen nach London auszureisen.
Von Beginn an verliebt sich das Ehepaar in die britische Hauptstadt, hier finden sie den europäischen Geist, den Tergit in Palästina so vermisst hatte. In einem Brief aus dem Jahr 1950 schreibt sie: "Dies war unsere geistige Heimat . . ., ein humanistisches und liberales Land."
Freilich verlief nicht alles so problemlos für die Emigranten, aber sie konnten wieder atmen. Seit 1931 hatte Tergit an ihrem zweiten großen Roman, "Effingers", gearbeitet, der 1951 erstmals, wenn auch verstümmelt, erscheinen konnte. Erzählt wird darin über vier Generationen hinweg die Existenz einer angesehenen jüdischen Familie in Berlin. Vorbild für diese Chronik waren die Hirschmanns, vor allem aber die Familie ihres Mannes: Jüdisches Leben in Berlin über die Weltkriege hinaus, das ist das große Verdienst dieses Werks, das trotz vieler Gefährdungen endlich das Licht der literarischen Welt erblickte.
Die Editionsgeschichte, die Nicole Henneberg mit Leidenschaft und Akribie nachzeichnet, ist eine Odyssee sondergleichen. Nur so viel: Nach dem Krieg besaß Tergit sechs Exemplare ihres Romans in Durchschlägen, von denen fast alle verloren gingen. Einen dieser Durchschläge schickte sie nach Baden-Baden an Alfred Döblin, der als einer von ganz wenigen sie nicht vergessen hatte und schätzte. Nach der Emigration wirkte Döblin als französischer Kulturoffizier in der französischen Zone, Tergit durfte in seiner Zeitschrift "Das goldene Tor" Glossen und kleine Feuilletons veröffentlichen. Nicole Henneberg berichtet vom Fortgang der Sache: "Das große Problem bei der Übersendung innerhalb Deutschlands war das Gewicht: Pakete über 500 Gramm wurden nicht angenommen. Aber an Döblin als französischen Beamten konnte sie ein großes Paket schicken, und Döblin übernahm die Arbeit, das Manuskript in vier Teile zu teilen und an Rowohlt weiterzuleiten, das dauerte fast ein Jahr." Der Verlag lehnte ab. Die Erstausgabe erschien endlich 2021, herausgegeben von ihrer Biographin.
Gabriele Tergit saß zwischen allen Stühlen, im Exil wie in der Nachkriegszeit. In London wurde sie ehrenamtliche Sekretärin des Exil-PEN, aber die Auseinandersetzungen mit vielen kommunistischen Schriftstellern waren programmiert. Bereits in Paris hatte sie die Zusammenarbeit mit Alfred Kantorowicz abgelehnt, Angebote aus Moskau waren ihr suspekt. Die sowjetisch besetzte Zone und die spätere DDR überzeugten sie nicht, und die Gruppe 47 im Westen blieb ihr auch fremd.
Für Döblin wie für sie war Berlin das Zentrum ihres Lebens und Schaffens. Als Döblin 1946 nach Deutschland zurückkehrte, musste er schnell feststellen: "Und als ich wiederkam, da - kam ich nicht wieder." Gabriele Tergit kehrte zwar auf Reisen nach Berlin zurück, schrieb auch darüber, aber ihr fester Ort blieb bis zu ihrem Tod London, wo sie 1982 starb
Ihre Schätze ruhen im Deutschen Literaturarchiv Marbach, wohin die Erben schon kurz nach ihrem Tod den Nachlass Stück für Stück einreichten. Hoffen wir, dass Nicole Henneberg dieses unvollendete Erbe abrundet und Gabriele Tergit uns so vollständig wie möglich zugänglich macht. LERKE VON SAALFELD
Nicole Henneberg: "Gabriele Tergit - Zur Freundschaft begabt". Biographie.
Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2024. 393 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In Deutschland kam sie nach dem Exil nicht wieder an: Nicole Hennebergs Biographie der Schriftstellerin Gabriele Tergit
"Das Leben von Gabriele Tergit ist exemplarisch für das Schicksal einer ganzen Generation. Nach nur wenigen glücklichen und erfolgreichen Jahren als Journalistin und Gerichtsreporterin - sie war die erste Frau, die über Prozesse berichten durfte - wurde sie aus Deutschland vertrieben. Sie verlor nicht nur ihren Arbeitsplatz, sondern auch ihre Familie und alle Freunde, die jetzt in der ganzen Welt verstreut waren. Und sie verlor ihr sprachliches Umfeld. Nie mehr würde sie so leicht und spielerisch schreiben wie in Berlin."
Mit dieser Einschätzung beginnt Nicole Henneberg ihre profunde Biographie über Gabriele Tergit. Henneberg ist als Herausgeberin der sehr verdienstvollen Werkausgabe im Schöffling Verlag eine exzellente Kennerin von deren Schriften, und sie hat mit großer Sorgfalt den Nachlass Tergits im Deutschen Literaturarchiv Marbach gesichtet und in diese Biographie eingearbeitet. Eine bessere Interpretin von Leben und Werk der vergessenen Autorin kann man sich nicht wünschen. Mit Empathie und beeindruckender Präzision zeichnet sie die Spuren einer Schriftstellerin nach, der längst historische und literarische Gerechtigkeit - wenn es die denn gibt - hätte widerfahren müssen.
Der Lebensweg der Gabriele Tergit war nicht geradlinig, die Verwerfungen des zwanzigsten Jahrhunderts haben auch in ihrem Leben tiefe Abdrücke hinterlassen. Geboren 1894 als Elise Hirschmann, Tochter eines wohlhabenden Unternehmers, heiratete sie 1928 den Architekten Heinz Reifenberg, der einer der reichsten jüdischen Familien Berlins entstammte und dessen Geburtshaus eine üppige Villa im Tiergarten war, wo heute die Philharmonie steht. Ihren Künstlernamen bildete sie als Akronym aus dem Wort Gitter; sie stellte es zu Tergit um. Zunächst begann sie als Gerichtsreporterin, die sich schnell einen Namen machte, denn als Frau war sie ein Unikum in diesem Gewerbe, und ihr Stil überzeugte durch Fachwissen und elegante Leichtigkeit. Von 1925 an hatte sie eine Festanstellung beim berühmten "Berliner Tageblatt", das damals täglich zwei Ausgaben herausbrachte. In ihrem ersten Roman, "Käsebier erobert den Kurfürstendamm", erschienen 1931 im Ernst Rowohlt Verlag, schildert Tergit so minutiös den Alltag der Redakteure und der Redaktionen, dass sie von den eigenen Kollegen im Mossehaus, dem Sitz der Zeitung, als "Nestbeschmutzerin" beschimpft wurde.
Tergit faszinierte ihr Lesepublikum durch Witz und gleichzeitig nüchterne Genauigkeit. Alles musste stimmen. Das Jahr 1929, in dem ihr Käsebier als mittelmäßiger Sänger von der Presse zum Supertenor hochstilisiert wird, um am Ende ganz tief zu fallen, beschreibt Tergit in allen Facetten der Hybris und des Niedergangs. Sie kennt sich in der großen und der kleinen Welt aus, sie durchleuchtet alle Schichten der Gesellschaft.
Das Jahr, in dem ihr erster Roman erscheint, ist auch der Höhepunkt ihrer Karriere als Journalistin und Essayistin. Ihr Foto erscheint im "Weltspiegel des Tageblatts" als eine der beliebtesten Persönlichkeiten im Bereich von Kunst und Kultur. Goebbels kontert umgehend in seinem Parteiblatt "Der Angriff": "Nun kennen wir also auch diese miese Jüdin." Unerschrocken, so Nicole Henneberg, berichtete Tergit aus den Gerichtssälen, wo die kleinen Leute niedergemacht wurden; sie schrieb an gegen den Paragraphen 218 und erregte sich über das martialische Auftreten der SA bei Straßenkämpfen gegen die Linke, seit 1927 beschäftigte sie sich mit Adolf Hitler vor Gericht. Sie ahnte schon früh, dass Deutschland in die Katastrophe schlittern würde. Kurz nach dem Reichstagsbrand, am 4. März 1933, überfiel ein SA-Trupp ihre Wohnung. Tergit war gewarnt, und sie, die nie Berlin verlassen wollte, die noch im Exil bekannte, "mein Leben in Berlin hat mich lebenslänglich geprägt", verließ mit ihrem Sohn fluchtartig die Stadt und reiste in die Tschechoslowakei.
Obwohl sie dort viele Menschen kannte, fand sie keinen Anschluss. Henneberg schreibt: "In jenen Monaten veränderte sich der Ton von Tergits Feuilletons. Sie beginnen die frühere Leichtigkeit zu verlieren, den nonchalanten Witz, die tiefgründige Ironie in der Betrachtung, die Beweglichkeit in der Handhabung des Stoffes - eine erzählerische Erstarrung, die sich in den kommenden Jahren verstärken wird und in den belehrenden, rein auf Erziehung ausgerichteten Ton ihrer 'Briefe aus London' mündet - danach wird Tergit kaum mehr Feuilletons schreiben." Sie hatte ihre originale Stimme verloren.
Nach wenigen Monaten verlässt sie Prag und wandert mit der Familie nach Palästina aus. Ihr Mann, Heinz Reifenberg, findet als Architekt schnell Arbeit, baut Häuser im Bauhausstil. Für Gabriele Tergit beginnen fünf lähmende Jahre. Des Hebräischen ist sie nicht mächtig, das Leben in Palästina schreckt sie ab, die Abwehr gegen aus Europa geflüchtete Juden empfindet sie als Schmach. Sie fühlt sich als deutsche Jüdin im Land ihrer Väter verhöhnt: "Und so stand ich einsam im unbefreundeten Kosmos." Nicole Henneberg beschreibt diese bedrückende Zeit, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, und verfolgt alle Anstrengungen Tergits, das Land, das ihr keine Heimat wurde, wieder zu verlassen. 1938 gelingt es der Familie, mit britisch-palästinensischen Pässen nach London auszureisen.
Von Beginn an verliebt sich das Ehepaar in die britische Hauptstadt, hier finden sie den europäischen Geist, den Tergit in Palästina so vermisst hatte. In einem Brief aus dem Jahr 1950 schreibt sie: "Dies war unsere geistige Heimat . . ., ein humanistisches und liberales Land."
Freilich verlief nicht alles so problemlos für die Emigranten, aber sie konnten wieder atmen. Seit 1931 hatte Tergit an ihrem zweiten großen Roman, "Effingers", gearbeitet, der 1951 erstmals, wenn auch verstümmelt, erscheinen konnte. Erzählt wird darin über vier Generationen hinweg die Existenz einer angesehenen jüdischen Familie in Berlin. Vorbild für diese Chronik waren die Hirschmanns, vor allem aber die Familie ihres Mannes: Jüdisches Leben in Berlin über die Weltkriege hinaus, das ist das große Verdienst dieses Werks, das trotz vieler Gefährdungen endlich das Licht der literarischen Welt erblickte.
Die Editionsgeschichte, die Nicole Henneberg mit Leidenschaft und Akribie nachzeichnet, ist eine Odyssee sondergleichen. Nur so viel: Nach dem Krieg besaß Tergit sechs Exemplare ihres Romans in Durchschlägen, von denen fast alle verloren gingen. Einen dieser Durchschläge schickte sie nach Baden-Baden an Alfred Döblin, der als einer von ganz wenigen sie nicht vergessen hatte und schätzte. Nach der Emigration wirkte Döblin als französischer Kulturoffizier in der französischen Zone, Tergit durfte in seiner Zeitschrift "Das goldene Tor" Glossen und kleine Feuilletons veröffentlichen. Nicole Henneberg berichtet vom Fortgang der Sache: "Das große Problem bei der Übersendung innerhalb Deutschlands war das Gewicht: Pakete über 500 Gramm wurden nicht angenommen. Aber an Döblin als französischen Beamten konnte sie ein großes Paket schicken, und Döblin übernahm die Arbeit, das Manuskript in vier Teile zu teilen und an Rowohlt weiterzuleiten, das dauerte fast ein Jahr." Der Verlag lehnte ab. Die Erstausgabe erschien endlich 2021, herausgegeben von ihrer Biographin.
Gabriele Tergit saß zwischen allen Stühlen, im Exil wie in der Nachkriegszeit. In London wurde sie ehrenamtliche Sekretärin des Exil-PEN, aber die Auseinandersetzungen mit vielen kommunistischen Schriftstellern waren programmiert. Bereits in Paris hatte sie die Zusammenarbeit mit Alfred Kantorowicz abgelehnt, Angebote aus Moskau waren ihr suspekt. Die sowjetisch besetzte Zone und die spätere DDR überzeugten sie nicht, und die Gruppe 47 im Westen blieb ihr auch fremd.
Für Döblin wie für sie war Berlin das Zentrum ihres Lebens und Schaffens. Als Döblin 1946 nach Deutschland zurückkehrte, musste er schnell feststellen: "Und als ich wiederkam, da - kam ich nicht wieder." Gabriele Tergit kehrte zwar auf Reisen nach Berlin zurück, schrieb auch darüber, aber ihr fester Ort blieb bis zu ihrem Tod London, wo sie 1982 starb
Ihre Schätze ruhen im Deutschen Literaturarchiv Marbach, wohin die Erben schon kurz nach ihrem Tod den Nachlass Stück für Stück einreichten. Hoffen wir, dass Nicole Henneberg dieses unvollendete Erbe abrundet und Gabriele Tergit uns so vollständig wie möglich zugänglich macht. LERKE VON SAALFELD
Nicole Henneberg: "Gabriele Tergit - Zur Freundschaft begabt". Biographie.
Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2024. 393 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Gabriele Tergit gilt heute als bedeutende und in den Nachkriegsjahren des letzten Jahrhunderts zu Unrecht vergessene Romanautorin.« SWR 2
»Tergit schreibt leicht, musikalisch, mit einem guten Gehor dafür, wie die Leute so reden, und einem feinen, zutiefst humanistischen Witz.« Juliane Liebert / Die Zeit
»Sie schreibt so konkret, nüchtern, am Alltagsleben interessiert, dass man quasi selbst durch das sich zur modernen Großstadt mausernde Berlin spaziert.« Marie Schmidt / Süddeutsche Zeitung
»Beeindruckend umfassend und plastisch darstellt. Eine erhellende Lektüre auch für jene, die bisher noch nicht mit Tergits Werk in Berührung gekommen sind.« Erhard Schütz / Die Welt
»Eine bessere Interpretin von Leben und Werk der vergessenen Autorin kann man sich nicht wünschen. Mit Empathie und beeindruckender Prazision zeichnet sie die Spuren einer Schriftstellerin nach, der langst historische und literarische Gerechtigkeit - wenn es die denn gibt - hatte widerfahren müssen.« Lerke von Saalfeld / FAZ
»Nicole Hennebergs Biografie der Schriftstellerin Gabriele Tergit ist ein Lehrstück darüber, wie fragil Freiheit ist und was Heimatverlust bedeutet.« Claus-Jürgen Göpfert / Frankfurter Rundschau
»Nicole Hennebergs gut lesbares Buch über "Gabriele Tergit" ist eine Zeitreise durch ein anderes Deutschland, durch die Lander des Exils und durch den ganzen literarischen Kosmos der Tergit.« Bernd Noack / Nürnberger Nachrichten
»Wenn Gabriele Tergits Werke heute ihren Platz gefunden haben neben denen eines Hans Fallada oder einer Irmgard Keun, so ist das vor allem Nicole Henneberg zu verdanken.« Dr. Oliver Pfohlmann / Straubinger Tagesblatt
»Dass [Gabriele Tergits] Bücher in Deutschland in den letzten Jahren vor allem eine echte Renaissance erleben verdankt sich der Literaturkritikerin Nicole Henneberg.« Joachim Scholl / Deutschlandfunk Kultur
»Jetzt wird Tergit endlich angemessen gewürdigt.« SRF Kultur
»Ein Buch, das für Leser/innen, die eine Vorliebe für besondere Werke haben, eine wahre Fundgrube darstellt und somit Freude bereitet.« Erwin Wieser / medienprofile
»Nicole Henneberg erzählt erstmals die Lebensgeschichte der von den Nazis vertriebenen Autorin Gabriele Tergit.« Bernadette Conrad / Berliner Zeitung
»Nicole Henneberg ist die beste Biographin, die man sich für die Journalistin und Schriftstellerin Gabriele Tergit wünschen kann.« Marita Mayer / Literaturkritik.de
»Die Literaturkritikerin Nicole Henneberg [hat] eine aus dem Nachlass und mit den Nachkommen der Familie gut recherchierte und gut geschriebene Biografie vorgelegt.« Evelyn Adunka / Illustrierte Neue Welt
»Tergit schreibt leicht, musikalisch, mit einem guten Gehor dafür, wie die Leute so reden, und einem feinen, zutiefst humanistischen Witz.« Juliane Liebert / Die Zeit
»Sie schreibt so konkret, nüchtern, am Alltagsleben interessiert, dass man quasi selbst durch das sich zur modernen Großstadt mausernde Berlin spaziert.« Marie Schmidt / Süddeutsche Zeitung
»Beeindruckend umfassend und plastisch darstellt. Eine erhellende Lektüre auch für jene, die bisher noch nicht mit Tergits Werk in Berührung gekommen sind.« Erhard Schütz / Die Welt
»Eine bessere Interpretin von Leben und Werk der vergessenen Autorin kann man sich nicht wünschen. Mit Empathie und beeindruckender Prazision zeichnet sie die Spuren einer Schriftstellerin nach, der langst historische und literarische Gerechtigkeit - wenn es die denn gibt - hatte widerfahren müssen.« Lerke von Saalfeld / FAZ
»Nicole Hennebergs Biografie der Schriftstellerin Gabriele Tergit ist ein Lehrstück darüber, wie fragil Freiheit ist und was Heimatverlust bedeutet.« Claus-Jürgen Göpfert / Frankfurter Rundschau
»Nicole Hennebergs gut lesbares Buch über "Gabriele Tergit" ist eine Zeitreise durch ein anderes Deutschland, durch die Lander des Exils und durch den ganzen literarischen Kosmos der Tergit.« Bernd Noack / Nürnberger Nachrichten
»Wenn Gabriele Tergits Werke heute ihren Platz gefunden haben neben denen eines Hans Fallada oder einer Irmgard Keun, so ist das vor allem Nicole Henneberg zu verdanken.« Dr. Oliver Pfohlmann / Straubinger Tagesblatt
»Dass [Gabriele Tergits] Bücher in Deutschland in den letzten Jahren vor allem eine echte Renaissance erleben verdankt sich der Literaturkritikerin Nicole Henneberg.« Joachim Scholl / Deutschlandfunk Kultur
»Jetzt wird Tergit endlich angemessen gewürdigt.« SRF Kultur
»Ein Buch, das für Leser/innen, die eine Vorliebe für besondere Werke haben, eine wahre Fundgrube darstellt und somit Freude bereitet.« Erwin Wieser / medienprofile
»Nicole Henneberg erzählt erstmals die Lebensgeschichte der von den Nazis vertriebenen Autorin Gabriele Tergit.« Bernadette Conrad / Berliner Zeitung
»Nicole Henneberg ist die beste Biographin, die man sich für die Journalistin und Schriftstellerin Gabriele Tergit wünschen kann.« Marita Mayer / Literaturkritik.de
»Die Literaturkritikerin Nicole Henneberg [hat] eine aus dem Nachlass und mit den Nachkommen der Familie gut recherchierte und gut geschriebene Biografie vorgelegt.« Evelyn Adunka / Illustrierte Neue Welt