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Das Palermo-Projekt ist ein fotografisches Porträt der Stadt Palermo in Sizilien. Gabrielle Strijewskis nahezu abstrakte Fotografien zeigen die Identität dieser Stadt, ohne wie bei bei den klassischen Dokumentationen Menschen, Straßen, Häuser abzubilden.So setzt die Fotografin die Identität Palermos in ein eigenständiges künstlerisches Bildwerk um. Es handelt sich um aufregend reiche Bildkompositionen; Strijewskis unverwechselbares Gespür für Licht, Farbe, Struktur und Textur machen den Reiz jedes einzelnen Bildmotivs aus. Die 24-teilige Bildserie wurde ausgezeichnet mit dem Premio Unesco…mehr

Produktbeschreibung
Das Palermo-Projekt ist ein fotografisches Porträt der Stadt Palermo in Sizilien. Gabrielle Strijewskis nahezu abstrakte Fotografien zeigen die Identität dieser Stadt, ohne wie bei bei den klassischen Dokumentationen Menschen, Straßen, Häuser abzubilden.So setzt die Fotografin die Identität Palermos in ein eigenständiges künstlerisches Bildwerk um. Es handelt sich um aufregend reiche Bildkompositionen; Strijewskis unverwechselbares Gespür für Licht, Farbe, Struktur und Textur machen den Reiz jedes einzelnen Bildmotivs aus. Die 24-teilige Bildserie wurde ausgezeichnet mit dem Premio Unesco Trapani per l´Arte. Sie wurde in Palermo und im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden gezeigt. Weitere Ausstellungen sind in Vorbereitung. Gabrielle Strijewski lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Autoren: Wilfried Wiegand, Letizia Bataglia, Eva Linhart
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2008

Vom Himmel über den Märkten

Es gibt Städte und Landschaften, die ihren Fotografen ein Höchstmaß an Originalität, Intelligenz und Inspiration abverlangen. Dazu gehören die Atlantikinsel Island, wo vor archaischer Naturkulisse auch dem unbegabtesten Fotografen mit Wegwerfkamera die schönsten Landschaftsaufnahmen gelingen, und an allererster Stelle Süditalien. Ganze Fotoarchive ließen sich füllen mit den immergleichen Bildern von bunten Marktständen, staubigen Straßen, schwarzgekleideten Frauen, Prozessionen, dösenden Hunden und wogenden Feldern. Städte wie Neapel oder Palermo sind so oft gezeichnet, gemalt, fotografiert und gefilmt worden, dass jeder Schnappschuss für authentische Wirklichkeit gehalten wird; so sehr haben sich die Bilder vermeintlich mediterranen Lebens verselbständigt. Der Fotografin dieses Portfolios nun - das "Palermo-Projekt" existiert nicht als gebundenes Fotobuch, sondern als lose Mappe von vierundzwanzig, von einem schmalen Textheft begleiteten Farbfotografien - hat einen Blick auf die sizilianische Hauptstadt geworfen, der elegant jedem Süditalien-Klischee aus dem Weg geht. So hat man Palermo noch nie gesehen. Die Künstlerin hat bei ihren Spaziergängen über Palermos Märkte in den Himmel geschaut, dort aber weniger Wolkenformationen als vielmehr eine bunte Zirkuswelt aus Markisen, Stofffetzen, Planen, Glühbirnen und dieses pralle Sammelsurium aus zusammengehaltenen Gestängen entdeckt und fotografiert. Dabei sind Bilder von großer Schönheit und ohne jede klebrige Sozialfolklore entstanden. Das Provisorische dieser die Marktstände schützenden Konstruktionen und die orientalisch anmutende Farbenpracht ihrer Stoffe werden durch das Gewirr von Stangen, Drähten, Schlaufen und Bändern in den Fotografien plötzlich zu strengen Bildkompositionen. Ganz selten und fast verschämt blitzt im Aquarellleuchten der Farben auch einmal der Himmel hervor. Es ist ein intelligentes Vergnügen, diesem Palermo-Projekt zu folgen, und es ist besonders charmant, dass die Fotografien nicht zu einem Buch gebunden sind. So kann man sie aufstellen, zu immer neuen Arrangements ordnen oder sie vielleicht auch in die Luft werfen, um sich dann vorzustellen, wie diese palermitanische Marktherrlichkeit im warmen Wind des Scirocco zu leben beginnt.

üte

"Das Palermo-Projekt" von Gabrielle Strijewski. Mit einem Vorwort von Wilfried Wiegand. Kehrer Verlag, Heidelberg 2008. Tafeln im Schuber. 28 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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