Gartenanlagen werden entscheidend durch spezifische Funktionen sowie die konkreten Formen ihrer Nutzung bestimmt. Ziergärten, partiell aber auch Nutzgärten, bieten unterschiedlichsten sozialen Praktiken einen Entfaltungsraum und bilden grundlegend polyfunktionale Lebens- und Erlebnisorte. Ob als Raum höfischer und bürgerlicher Geselligkeit und Unterhaltung, als religiöser Rückzugs- und politischer Repräsentationsort, als Inszenierungsraum für Gelehrsamkeit, als Erholungsort oder Begräbnisstätte Gartenanlagen unterlagen sowohl in ihrer künstlerischen Gestaltung als auch in ihrer Rezeption sozialen Ansprüchen, die auf funktions- und nutzungsgeschichtliche Dimensionen untersucht werden wollen. Die Beiträge dieses Bandes reflektieren Gärten und Parkanlagen zwischen Früher Neuzeit und Moderne unter der Perspektive der sozialen Rahmenbedingungen ihrer Produktion und Rezeption. Dabei wird deutlich, dass Gärten unterschiedlichsten Funktionen angepasst werden konnten, die zeitgleich nebeneinander bestanden, sich aber auch historisch voneinander ablösten. Funktionswandlungen zogen neue künstlerische Problemstellungen nach sich, erzwangen neue Wahrnehmungspraktiken und prägten letztlich jeweils neue Vorstellungen von Gartenkunst aus.
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