Niedersachsen zählt zu den Regionen, in denen die europäische Gartenkunst der letzten Jahrhunderte in vielen Anlagen auf besonders anschauliche Weise nacherlebbar ist. In den Ensembles der großen Residenzen etwa, in Braunschweig, Celle, Wolfenbüttel, Oldenburg und weltberühmt in Hannover-Herrenhausen; in den eher kleineren Refugien, den Sommersitzen, Jagdschlössern; oder in den äußerst zahlreichen Landgütern des eingesessenen Adels. Jens Beck, ausgewiesener Kenner der Thematik, und Karl Johaentges, mehrfach ausgezeichneter Fotograf, haben sich auf eine lange Reise durch kleine und große Paradiese begeben. Haben vermeintlich Bekanntes auf oft überraschende Weise neu gesehen und richten den Blick zugleich auf Orte, die bisher häufig nicht oder kaum zur Kenntnis genommen wurden: die großen Friedhöfe zum Beispiel mit ihrem alten Baumbestand, die Amts-, Pfarr- und Klostergärten, die zuweilen mediterran wirkenden Kuranlagen, Gärten von Fabrikanten und Künstlern oder auch die neuesten Kreationen, etwa in der Autostadt Wolfsburg oder auf dem Expo-Gelände in Hannover. Fundiert und bestens lesbar ist der Text, voller Atmosphäre und Sehnsüchte weckend sind die Fotos. Eine Einladung, selbst die gestaltete Natur zu erkunden und zu spüren, warum von Gartenkunst längst und zunehmend die Rede ist.