Gegenwart und Zukunft bekämpfen sich - in einer Welt der Vergangenheit...Da war es wieder, dachte sie - wieder einer dieser seltsamen Anachronismen, wie sie so oft in den Arbeiten und Worten von Gnaius Laconius auftauchten. Während sie mit halbem Ohr auf seine dahinfließenden Hexameter lauschte, dachte sie über ihn nach.Sie vergegenwärtigte sich die Schnitzer, die er sich geleistet hatte. Da war zum Beispiel der Abend im Palast von Berenice Agrippina, wo er im Laufe einer Unterhaltung ein Skalpell erwähnt hatte - ein Werkzeug, das auf dieser Welt völlig unbekannt war, ja für das es nicht einmal den nötigen Stahl gab. Und dann jener Nachmittag auf dem Forum, wo er in einem Gespräch mit dem jungen Decimus Juvenalis, der kürzlich zum Militärtribun ernannt worden war, den Vergleich schnell und tödlich wie eine Kriegsrakete verwendet hatte. Decimus Juvenalis hatte ihn ver-blüfft angesehen und war dann darüber hinweggegangen.Und jetzt Lichtgeschwindigkeit. Sie sah den Dichter aus zusammengekniffenen Augen an und suchte nach anderen Spuren seiner Fremdheit. Aber Gnaius mit seinen weichen Wellen, den weibischen Gesten, seinem Duft nach asiatischem Parfüm, schien der typische aristokratische Dichterling aus dem Kaisertum des Vespasian.Und doch war das alles Maske. Intuitiv musste sie das von Anfang an gewusst haben. Auch in seinen Versen lag eine exotische Note, obwohl sie genau den Regeln der Dichtkunst seiner Epoche entsprachen.DIE ZEIT-AGENTEN von SAM MERWIN JR. erscheint als dritter Band der Reihe GALAXIS SCIENCE FICTION aus dem Apex-Verlag, in der SF-Pulp-Klassiker als durchgesehene Neuausgaben wiederveröffentlicht werden.