«Ich, Galilei, Sohn des Vinzenz Galilei aus Florenz, siebzig Jahre alt, stand persönlich vor Gericht und ich knie vor Euch Eminenzen, die Ihr in der ganzen Christenheit die Inquisitoren gegen die ketzerische Verworfenheit seid. Ich habe vor mir die heiligen Evangelien, berühre sie mit der Hand und schwöre, daß ich immer geglaubt habe, auch jetzt glaube und mit Gottes Hilfe auch in Zukunft glauben werde, alles was die heilige katholische und apostolische Kirche für wahr hält, predigt und lehrt. Es war mir von diesem Heiligen Offizium vom Rechts wegen die Vorschrift auferlegt worden, dass ich…mehr
«Ich, Galilei, Sohn des Vinzenz Galilei aus Florenz, siebzig Jahre alt, stand persönlich vor Gericht und ich knie vor Euch Eminenzen, die Ihr in der ganzen Christenheit die Inquisitoren gegen die ketzerische Verworfenheit seid. Ich habe vor mir die heiligen Evangelien, berühre sie mit der Hand und schwöre, daß ich immer geglaubt habe, auch jetzt glaube und mit Gottes Hilfe auch in Zukunft glauben werde, alles was die heilige katholische und apostolische Kirche für wahr hält, predigt und lehrt. Es war mir von diesem Heiligen Offizium vom Rechts wegen die Vorschrift auferlegt worden, dass ich völlig die falsche Meinung aufgeben müsse, dass die Sonne der Mittelpunkt der Welt ist, und dass sie sich nicht bewegt, und das die Erde nicht der Mittelpunkt der Welt ist, und dass sie sich bewegt. ...»
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Autorenporträt
Hemleben, JohannesJohannes Hemleben, 1899-1984. Studium der Naturwissenschaften. 1922 Promotion mit einer Arbeit über pflanzliche Genetik. Nach einigen Jahren wissenschaftlicher Tätigkeit Wechsel in die Theologie und Eintritt in die anthroposophisch orientierte Christengemeinschaft. Berufsverbot unter dem Nazi-Regime. Ab 1949 von Hamburg aus «Lenker» in der Christengemeinschaft. Bemühung um eine Synthese von Religion, Naturwissenschaft und Philosophie. Vortragsreisen in Mitteleuropa und Skandinavien.
Zahlreiche Publikationen zu anthroposophischen Themen. Bei Rowohlt erschienen die Bücher «Jenseits» (1975) und «Diesseits» (1980). Für «rowohlts monographien» schrieb er u. a. die Bände über Ernst Haeckel, Pierre Teilhard de Chardin, Charles Darwin, Galileo Galilei, Rudolf Steiner und Johannes Kepler.
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