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"Gandhara" - in der Antike der Schmelztiegel der Kulturen zwischen Asien und Europa. Diese historische Landschaft im heutigen Afghanistan brachte eine der bemerkenswertesten Mischkulturen hervor. Das einzigartige künstlerische Erbe, das kürzlich in Teilen von den Taliban-Milizen zerstört wurde, wird in dem kleinen Band gewürdigt.
Gandhara war in der Antike der Schmelztiegel der Kulturen, das Bindeglied zwischen Asien und Europa, zwischen Ost und West. Infolge des Eroberungszugs von Alexander dem Großen trafen hier griechisch-hellenistische Künstler und Handwerker auf den Buddhismus, und
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Produktbeschreibung
"Gandhara" - in der Antike der Schmelztiegel der Kulturen zwischen Asien und Europa. Diese historische Landschaft im heutigen Afghanistan brachte eine der bemerkenswertesten Mischkulturen hervor. Das einzigartige künstlerische Erbe, das kürzlich in Teilen von den Taliban-Milizen zerstört wurde, wird in dem kleinen Band gewürdigt.
Gandhara war in der Antike der Schmelztiegel der Kulturen, das Bindeglied zwischen Asien und Europa, zwischen Ost und West. Infolge des Eroberungszugs von Alexander dem Großen trafen hier griechisch-hellenistische Künstler und Handwerker auf den Buddhismus, und daraus entstand zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert n. Chr. eine bedeutende Mischkultur. Bauwerke, Skulpturen, Fresken und Reliefs lassen Einflüsse der verschiedenen Kunstrichtungen erkennen, die in ihrer Symbiose zu einer ganz neuen, eigenwilligen Formensprache führten. Kostbare Materialien wie Gold und Marmor in Verbindung mit prächtigen Farben bestimmten die Gestaltung der Heiligtümer und Gottheiten. Viele der im vorliegenden Band zu sehenden Kunstwerke sind heute im Pariser Musee Guimet zu bewundern. Kurze Texte informieren über die Entstehung und die Bedeutung der künstlerischen Arbeiten.
Eine zeitgemäße Erinnerung an eine Kultur, die nun im Strudel der Weltpolitik unterzugehen droht und teilweise schon verloren ist.
Autorenporträt
Berenice Geoffroy-Schneiter, Archäologin und Kunsthistorikerin, verbrachte ihre Kindheit in Afghanistan und hat fundierte Kenntnisse über das Land und seine Kultur. Die Autorin publizierte bereits mehrere Bücher zu Themen der Kunst und der alten Kultur.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.03.2003

Das Schöne ist unsterblich

Die Forscher waren erschüttert, als sie hörten, daß die etwas hinfälligen und doch eindrucksvollen Buddha-Statuen von islamischen Fundamentalisten mit Hämmern traktiert und die Malereien mit Teer beschmiert worden seien. Zwar galt Afghanistan als Land der rauhen Sitten. Diese ideologisch-religiöse Barbarei aber schien neu. Das war im Jahr 1924, kurz nachdem Frankreich eine Konvention mit dem afghanischen König geschlossen hatte, die den Franzosen für dreißig Jahre das Exklusivrecht auf Ausgrabungen in Afghanistan sicherte. Wer sich den Statuen in Gandhara nähern möchte - Buddhas mit griechischem Faltenwurf, vergeistigte Gesichter und zugleich eine ungemein sinnliche Anatomie -, ist mit dem Band von Bérénice Geoffroy-Schneiter schnell ihrem Zauber erlegen.

jei

Gandara. Das kulturelle Erbe Afghanistans" von Bérénice Geoffroy-Schneiter. Aus dem Französischen von Eliane Hagedorn. Knesebeck, München 2002, zahlreiche Fotos. Gebunden, 14,95 Euro. ISBN 3-89660-116-4.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Durch ein Zusammenspiel von hellenischer und buddhistischer Kultur war auf dem Gebiet zwischen dem heutigen Afghanistan und Pakistan zwischen dem ersten und sechsten Jahrhundert nach Chr. die eindrucksvolle, synkretistische Gandhara-Kultur entstanden, berichtet der mit "LL" zeichnende Rezensent. Die monumentalen, im März 2001 von islamistischen Gotteskriegern zerstörten Buddhastatuen von Bamian waren einzigartige Denkmäler dieser Kultur. Dagegen hatten die in Packpapier eingewickelten Buddha-Köpfe der archäologischen Sammlung des Museums von Kabul nach Ansicht des Rezensenten noch Glück. Dass nun die französische Archäologin Bérénice Geoffroy-Schneiter in ihrem "schmalen, aber schönen Bändchen" an das Gandhara-Erbe Afghanistans "im historischen Moment seiner Gefährdung" erinnert, findet der Rezensent höchst begrüßenswert.

© Perlentaucher Medien GmbH