Marktplatzangebote
10 Angebote ab € 3,00 €
Produktdetails
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ein Buch, dass "gekonnt die Lücken zwischen Stadt- und Architekturführer" schließt, lobt ein mit "Nag" zeichnender Rezensent und wundert sich, dass es immer noch Berlin-Bücher gibt, deren Lektüre sich lohnt. Denn das sei hier der Fall. Zwar sei nicht einmal die gewählte Form des Stadtspaziergangs originell. Trotzdem wurde für "Nag" die Lektüre dieser von "immerhin vierunddreißig Autoren" verfassten Texte zum Vergnügen: wegen ihrer Detailgenauigkeit und ihres lockeren feuilletonistischen Tons, dem es nicht an "einem gehörigen Schuss Ironie" mangele.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.03.2002

Deutschland

"Ganz Berlin" herausgegeben von Hinnerk Dreppenstedt und Klaus Esche. Nicolaische Verlagsbuchhandlung GmbH, Berlin 2001. 512 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Karten. Broschiert, 20 Euro. ISBN 3-87584-050-X.

Wer kennt die Titel, zählt die Autoren, die seit dem Fall der Mauer Reiseführer über Berlin geschrieben haben? Bei der Fülle der Neuerscheinungen ist es um so anerkennenswerter, daß es immer noch Bücher gibt, die die Lektüre lohnen, wie das hier der Fall ist. Dabei ist die gewählte Form des Stadtteilspaziergangs nicht einmal besonders originell. Neu ist die inhaltliche Ausrichtung der Rundgänge, die sich nicht wie sonst nur auf einen Teilaspekt der Stadt, etwa deren Architektur oder deren literarisches Leben, festlegen, sondern versuchen, so viele Bereiche wie möglich zu streifen, wobei hier der Schwerpunkt auf Architektur, Soziologie und Geschichte der einzelnen Stadtteile gelegt wird. Daß dies, wie es bei einem so weit gefächerten Spektrum leicht der Fall sein könnte, nicht auf oberflächliche Art geschieht, mag auch daran liegen, daß der Herausgeber auf die profunde Kenntnis von immerhin vierunddreißig Autoren zurückgreifen konnte, die seit vielen Jahren in Berlin zu Hause sind. Der neben aller Detailgenauigkeit lockere feuilletonistische Ton, dem es nicht an einem gehörigen Schuß Ironie mangelt, macht die Lektüre zum Vergnügen. Auch, weil die Autoren nicht mit Kritik sparen. Zudem wird die Geduld des Lesers nicht überstrapaziert, dauert doch kaum einer der Rundgänge länger als eine Stunde, so daß während einer Tour genügend Zeit bleibt, sich im Café bei der Lektüre zwischengeschobener Essays etwa über die Geschichte der Berliner Bierbrauereien, über das alte Zeitungsviertel oder die East Side Gallery zu erholen. Ein Buch, das gekonnt die Lücke zwischen Stadt- und Architekturführer schließt. (Nag)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr