Gewandelte außerschulische Sozialisationsbedingungen und veränderte Bildungs- und Qualifikationsanforderungen verlangen nach Konsequenzen für die Organisation von Unterricht und Schulleben in zeitlich-räumlicher, inhaltlich-methodischer und personeller Hinsicht. Die Schulkonzepte Ganztagsschule und Schulöffnung, die in der inneren Reform der Schule zunehmend Beachtung finden, scheinen als komplementäre Konzepte für eine reformorientierte pädagogische Schulentwicklung geeignet zu sein. Der Autor stellt die beiden Schulmodelle in ihren verschiedenen Varianten und Ausprägungen vor und ordnet sie in sozialisatorischer, didaktischer und organisatorischer Hinsicht schultheoretisch in den Gesamtzusammenhang von Schule und ihren Reformperspektiven ein. Zudem gibt er einen Überblick über den bisherigen Forschungsstand vor allem zur Nachfrage und Akzeptanz von zeitlich erweiterten Schulkonzepten, den er durch eigene Ergebnisse aus Schüler- und Elternbefragungen zur Ganztagserziehung, zur Lebens- und Freizeitsituation von Sekundarschülern und zur Akzeptanz von Schulöffnungsaktivitäten ergänzt. Die schultheoretischen und empirischen Analysen münden in konkrete Vorschläge für die Entwicklung von Ganztags- und Öffnungsansätzen in der Praxis von Einzelschulen und für ihre Einbindung in die Region.