Das altslawische Wort "Garanas" - Name eines Ortsteils von Schwanberg an der Koralpe - bezeichnet eine heckenumfriedete, dornenbewehrte Fläche, einen mit Disteln und Dornen befestigten Verteidigungsraum. "Garanas" ist auch Wortwurzel für "Graz", "Grätz", was bekanntlich Burg, Festung heißt; die Schutztechnik, einen lebenden Wall aus Akazien und Feuerdorn anzulegen, wurde auch am Wiener Tabor angewendet. Der aus Garanas gebürtige Johann Zisser - Buchhalter in den Wiener Taborwerken - wird unverschuldet und unwillentlich in drei verhängnisvolle Wirtschaftsunglücke hineingestoßen: Er verliert durch einen betrügerischen Häuserschieber seine Wohnung, durch einen gefinkelten Anlegebetrug seine Ersparnisse und er verliert schließlich durch eine krasse industriewirtschaftliche Fehlentscheidung seinen Arbeitsplatz in den Taborwerken.
Mittel- und illusionslos muss er zu einem Vetter in dessen Garanaser Waldkeusche flüchten. Mitgefühl für das Schicksal hunderter Menschen - wie er selbst Opfer der Malversationen: einstige Wohnungsnachbarn, frühere Mitsparer, entlassene Arbeitskollegen - und die Verteidigung der eigenen Existenz zwingen ihn das Geschehen aufzuarbeiten, mehr noch: durchzukämpfen. Aber nicht nur sprachlich, wissenschaftlich, moralisch, sondern auch kriminologisch, juristisch, strategisch. Der beruflich eingeschnürte Bilanzfachmann Johann Zisser gewinnt die Fähigkeit zu seinen Niederschriften und zu seinem Vorgehen über seine Textfigur Hans Benedikter. Dieser ist zwar ein Doppelgänger Zissers, streift jedoch dessen Fachfesseln ab, gewinnt durch das Erzählen "in der dritten Person" freien Überblick, sogar Schlagkraft, wird so in jahrelangem, umsichtigem, genauem Widerstand zum Teilsieger über die Enteigner. Literatur, wie schon so oft, als Lebensrettung. Die Benedikter-Geschichte zeigt, verbi ndet und erklärt leider allgegenwärtige Vorgänge in der Gesellschaft aus dem ungewohnten Blickwinkel der Betroffenen - nicht aus dem der Politiker, der Medien, der Täter. Viele leidende Opfer unmenschlicher, antimenschlicher Machenschaften kommen durch Zissers Wahrheitsgenerator Benedikter zu Wort in der persönlichen Rede der sonst wehrlos Streitenden.
Das Buch "Garanas oder die Litanei" ermutigt, dem ökonomischen Zynismus, dem antiseptischen sozialen Desinteresse der Makrofunktionäre entgegenzutreten. Benedikters Denken und Schreiben, Reden und Handeln lehren, einen heckenumwehrten Raum gegen plündernde Horden zu verteidigen, die die Dornbuschwehr letztlich nicht überwinden sollen.
Mittel- und illusionslos muss er zu einem Vetter in dessen Garanaser Waldkeusche flüchten. Mitgefühl für das Schicksal hunderter Menschen - wie er selbst Opfer der Malversationen: einstige Wohnungsnachbarn, frühere Mitsparer, entlassene Arbeitskollegen - und die Verteidigung der eigenen Existenz zwingen ihn das Geschehen aufzuarbeiten, mehr noch: durchzukämpfen. Aber nicht nur sprachlich, wissenschaftlich, moralisch, sondern auch kriminologisch, juristisch, strategisch. Der beruflich eingeschnürte Bilanzfachmann Johann Zisser gewinnt die Fähigkeit zu seinen Niederschriften und zu seinem Vorgehen über seine Textfigur Hans Benedikter. Dieser ist zwar ein Doppelgänger Zissers, streift jedoch dessen Fachfesseln ab, gewinnt durch das Erzählen "in der dritten Person" freien Überblick, sogar Schlagkraft, wird so in jahrelangem, umsichtigem, genauem Widerstand zum Teilsieger über die Enteigner. Literatur, wie schon so oft, als Lebensrettung. Die Benedikter-Geschichte zeigt, verbi ndet und erklärt leider allgegenwärtige Vorgänge in der Gesellschaft aus dem ungewohnten Blickwinkel der Betroffenen - nicht aus dem der Politiker, der Medien, der Täter. Viele leidende Opfer unmenschlicher, antimenschlicher Machenschaften kommen durch Zissers Wahrheitsgenerator Benedikter zu Wort in der persönlichen Rede der sonst wehrlos Streitenden.
Das Buch "Garanas oder die Litanei" ermutigt, dem ökonomischen Zynismus, dem antiseptischen sozialen Desinteresse der Makrofunktionäre entgegenzutreten. Benedikters Denken und Schreiben, Reden und Handeln lehren, einen heckenumwehrten Raum gegen plündernde Horden zu verteidigen, die die Dornbuschwehr letztlich nicht überwinden sollen.