Nina hat es nicht leicht. Von dem einen Mann ist sie geschieden, arbeitet aber noch ab und an für ihn und lässt sich von ihm unterbuttern, ein anderer will aus Bequemlichkeit nicht aus ihrer Wohnung wieder ausziehen.
Da kommt ihr doch die Erbschaft von ihrem Onkel eines alten Gasthofs wie gerufen.
Sie hat noch verklärte Erinnerungen aus ihrer Kindheit von dem Gasthof und macht sich, ohne das Haus…mehrNina hat es nicht leicht. Von dem einen Mann ist sie geschieden, arbeitet aber noch ab und an für ihn und lässt sich von ihm unterbuttern, ein anderer will aus Bequemlichkeit nicht aus ihrer Wohnung wieder ausziehen.
Da kommt ihr doch die Erbschaft von ihrem Onkel eines alten Gasthofs wie gerufen. Sie hat noch verklärte Erinnerungen aus ihrer Kindheit von dem Gasthof und macht sich, ohne das Haus im jetzigen Zustand gesehen zu haben, mitsamt ihrer Tochter Marie auf den Weg in die Fränkische Schweiz, um sich dort niederzulassen.
Bei Tageslicht besehen erweist sich das Haus nicht mehr als das Traumobjekt ihrer Erinnerungen. Es ist alt und ziemlich heruntergekommen, aber Bilder mit Weisheiten, die ihr Onkel selbst gestickt hatte.
Nina krempelt die Ärmel hoch und will das Haus wieder bewohnbar machen, wenn ihr nicht vier Schnepfen aus dem Ort das Leben schwer machen würden ...
Endlich mal wieder ein Buch, in dem es auch mal Protagonisten geben darf, die älter sind, in diesem Fall Nina, die mitten in den Wechseljahren ist.
Nina ist der Typ Mensch, der einfach zu gut für diese Welt ist. Sie lässt sich von ihrem geschiedenen Mann unterbuttern, kann schlecht NEIN sagen und versucht es allen recht zu machen.
Als sie mit ihrer Tochter Marie in das fränkische Wiestal zieht, ist sie anfangs von den netten Damen begeistert, vor allem von ihrer urigen Nachbarin Gundi. Diese wird auch ihre Freundin und ist ihr Anlaufpunkt bei allen Fragen und Nöten.
Es gibt aber noch 4 Frauen, die ihr das Leben schwer machen und es dauert lange, bis sie dahinter kommt, warum und was diese gegen sie haben, dass sie hinter ihrem Rücken agieren.
Nina, die aus Berlin kommt, hat verständlicherweise Sprachprobleme mit dem fränkischen Dialekt. Genau die gleichen Probleme mit der fränkischen Sprache habe ich auch, ich kann sie schlecht verstehen und habe selbst beim Lesen hier im Buch stellenweise manche Abschnitte 2 bis 3 mal lesen müssen, bis ich ansatzweise verstanden habe, was mir die Autorinnen sagen wollten.
Dass sich Nina selbst sprachlich so schnell integriert haben soll, kann ich nicht ganz glauben, aber das lege ich mal als künstlerische Freiheit aus.
Es ist ein wunderbarer Roman mit einer Protagonistin, die kurz vor der 50 noch einmal voll durchstartet.
Schwierigkeiten, die sich ihr in den Weg stellen, werden beseitigt. Nina bringt nicht nur Schwung in ihr eigenes Leben, sie verändert auch das von anderen.
Eine sympathische Protagonistin, die ihr Leben anpackt und etwas draus macht.
Mit Witz und Humor habe ich Nina auf ihrem Weg begleitet, des öfteren mit einem Grinsen im Gesicht. Es fällt einem nicht schwer, Nina zu mögen, sie ist eine Frau, die nicht jammert, sondern die ihre Probleme anpackt und bewältigt. Dass es aufgrund der Sprache auch leichte Missverständnisse gibt, ist wie der Punkt auf dem I, es rundet die Sache ab und hinterlässt glückliche Leser.
Ich habe Nina gern begleitet, habe erlebt, wie sie sich in die Gemeinschaft einlebt und sich dort einbringt, wie sie mit ihren Hitzewellen kämpft und wie sie noch einmal wie ein junger Backfisch für einen Mann schwärmt.
Ein Buch, das nicht nur für die älteren Leser empfehlenswert ist.