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"Hast du ein Geheimnis, Mama?", fragt Garman. "Ich glaube, alle haben eins." Auch Garman und Johanne. Auf einer Lichtung im Wald haben sie ein paar rußverschmierte Metallteile gefunden - eine alte, abgestürzte Raumkapsel, die noch niemand vor ihnen entdeckt hat. Ob da wohl mal ein Astronaut drin war? Die Lichtung im Wald wird zu ihrem Geheimplatz, und sooft es geht, schleichen sich die beiden Kinder von zu Hause fort. Hier im Wald kann niemand sie hören oder sehen, außer vielleicht vom Mond aus?"Garmans Sommer" wurde 2010 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Das neue…mehr

Produktbeschreibung
"Hast du ein Geheimnis, Mama?", fragt Garman. "Ich glaube, alle haben eins." Auch Garman und Johanne. Auf einer Lichtung im Wald haben sie ein paar rußverschmierte Metallteile gefunden - eine alte, abgestürzte Raumkapsel, die noch niemand vor ihnen entdeckt hat. Ob da wohl mal ein Astronaut drin war? Die Lichtung im Wald wird zu ihrem Geheimplatz, und sooft es geht, schleichen sich die beiden Kinder von zu Hause fort. Hier im Wald kann niemand sie hören oder sehen, außer vielleicht vom Mond aus?"Garmans Sommer" wurde 2010 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Das neue Bilderbuch von Stian Hole erzählt behutsam die Geschichte einer ersten kindlichen Liebe.
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Autorenporträt
Stian Hole, 1969 geboren, ist einer der innovativsten Illustratoren unsere Zeit. Für das Bilderbuch Garmans Sommer (2009) erhielt er u.a. den Brage-Preis, den wichtigsten Bilderbuchpreis seines Heimatlandes Norwegen, den Bologna Ragazzi Award und den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 in der Sparte Bilderbuch. Bei Hanser erschienen neben Garmans Sommer auch die Bilderbücher Garmans Straße (2011) und Garmans Geheimnis (2012). Es folgten die beiden Bilderbücher Annas Himmel (2014) und Morkels Alphabet (2016). 2024 erschien das Bilderbuch Dinge, die verschwinden (Text: Kim Fupz Aakeson) mit seinen Illustrationen.

Ina Kronenberger, 1965 geboren, studierte Romanistik und Skandinavistik in Freiburg. Aus dem Französischen übersetzte sie u.a. Anna Gavalda, Thomas Gunzig und Isabelle Minière und aus dem Norwegischen u.a. Frode Grytten, Per Petterson und Linn Ullmann.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ganz verliebt ist Rezensent Fridtjof Küchemann in den kleinen Garman, der ihm nun schon in einem dritten Bilderbuch des norwegischen Kinderbuchautors Stian Hole begegnet. In "Garmans Geheimnis" entdeckt Holes eigensinniger Held nicht nur eine alte Raumkapsel im Wald, sondern auch seine Liebe zu Johanne, der er sich in wunderbar zarten Gesprächen annähert. Der Kritiker weiß gar nicht, was ihn an diesem Buch am meisten begeistert: Der klare Erzählton und die "Ruhe und Tiefe" der Geschichten gefallen ihm ebenso wie die außergewöhnlichen Illustrationen, in denen Hole Details von Fotografien montiert und verfremdet. "Garmans Geheimnis" ist ein zauberhaftes, "intimes" Buch über Freundschaft und eine zärtliche Liebe, urteilt der Rezensent, der dieses Buch kleinen und großen Lesern wärmstens ans Herz legt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.02.2013

Wie ein Komet im Kinderkosmos

In zwei Bilderbüchern ist uns Stian Holes eigenwilliger Held ans Herz gewachsen. In "Garmans Geheimnis" überfällt die Liebe auch den semmelblonden Jungen.

Da ist etwas in Garmans Leben gekracht. Direkt aus dem Himmel muss es gekommen sein, und der Junge steht und staunt und ist dabei so zart, so behutsam und doch so jungenhaft, wie wir diese wundervolle Bilderbuchfigur aus den beiden bisher veröffentlichten Bänden kennen: aus "Garmans Sommer", 2010 mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, und aus "Garmans Straße". Man weiß nicht, wofür Stian Hole das größere Lob gebührt. Für die Ruhe und Tiefe der Geschichten, die er erzählt, für die Knappheit und Klarheit seines Tons als Erzähler; für seine eigenwilligen Illustrationen, Bildbearbeitungen, in denen er Details von Fotografien verfremdet, montiert und dekoriert; oder gleich insgesamt für seinen semmelblonden Helden mit dem leichten Zögern im Blick, mit diesem Staunen über das Große und das Kleine in der Welt.

Mitten im Wald steht Garman vor ein paar verbogenen und rußverschmierten Metallteilen. "Ich glaube, es war einmal eine Raumkapsel", sagt Johanne neben ihm, die ihn zu diesem Platz geführt hat, und Garman spürt, "wie es auf der Haut kribbelt, von der Fingerkuppe am kleinen Finger bis zur Schürfwunde am Knie". Was für ein Abenteuer. "Das angenehme Kribbeln", erzählt Stian Hole in aller Ruhe, "breitet sich im Körper aus, sobald sein Blick dem von Johanne begegnet."

Wir kennen Johanne seit dem ersten Band, seit jenem Sommer vor der Einschulung, als Garman - anders als das Mädchen und seine Zwillingsschwester - noch nicht lesen, auf dem Zaun balancieren, Rad fahren, mit dem Kopf unter Wasser tauchen konnte und noch nicht einmal einen Wackelzahn hatte. Im zweiten Buch bekommen die Zwillinge rote Wangen, als der großmäulige Roy aus der Vierten freihändig an ihnen vorbeiradelt (später wird er sich als ziemlicher Feigling zeigen). Wir konnten Johanne bislang nicht von ihrer Schwester Hanne unterscheiden. Jetzt aber kichert nur noch Hanne mit Roy herum, während Johanne mit Garman im Wald verschwindet. "Komm, ich zeige dir ein Geheimnis", sagt sie, und drei Doppelseiten weiter schlägt Garman auf der Lichtung mit der Raumkapsel glücklich vor, den Ort zu ihrem gemeinsamen Geheimplatz zu machen.

Hier spielen sie Astronauten, hier sitzen sie auf einem Ast und reden über Gott und die Welt: "Hier Genosse Juri Gagarin, der erste Mensch im Weltall. Ich kann hier keinen Gott sehen." - "Hallo! Kontrollzentrum hier. Das liegt bestimmt daran, dass du nicht weißt, wonach du suchen musst!" Hier rücken sie in der Raumkapsel zusammen, wenn es regnet, und sitzen manchmal lange, ohne ein Wort zu sagen.

Dann bringt Johanne Garman im Waldsee bei, wie man mit dem Kopf unter Wasser schwimmt: "Das ist fast so, als würde man durchs Weltall schweben." Und dann sitzen sie nebeneinander auf einem Felsen und lassen die Beine baumeln. Gestehen sich gegenseitig die Angst ein, erwachsen zu werden, schreiben einander Wörter auf den nackten Rücken, und Johanne, deren Sommersprossen fast verschwinden, wenn sich die Wangen rötlich färben, zeigt Garman einen Trick, die Zeit anzuhalten.

Ja, genau diesen Trick, denn "Garmans Geheimnis" ist ein ausgesprochen zärtliches Buch über die Liebe, über die Vor-Liebe vielleicht, in dem die Entdeckung des anderen, das Staunen immer wieder über ihn ebenso seinen Platz hat wie die Selbstverständlichkeit des Redens und Schweigens, in dem die beiden sieben, acht Jahre alte Kinder bleiben dürfen und sich trotzdem schließlich küssen.

Hanne hat es gesehen. Sie hatte es vorhergesehen, zumindest vorweggenommen, als sie auf der ersten Seite direkt vor Garmans Gesicht in die Hände klatschte und sagte: "Wenn du jetzt blinzelst, musst du Johanne küssen." Sie ist der Zwillingsschwester in den Wald gefolgt und konnte nur durch Erpressung davon abgehalten werden, überall herumzuerzählen, mit wem sie Johanne gesehen hat. Nach dem Kuss schwenkt Stian Hole noch einmal für eine textlose Doppelseite in den Wald, und zwischen allerlei Getier sieht man Hanne neugierig und amüsiert hinter einem Baum hervorlugen. Jetzt hätte sie erst mal etwas zu erzählen!

Warum hat dieser drohende Verrat so gar nichts Bedrohliches? Weil Johanne und Garman nichts zu befürchten haben. Stian Hole hat ihre Freundschaft so liebevoll gezeichnet, er hat die beiden so sachte aneinander heranrücken lassen, er hat in seinen Bildern und in der Phantasie der beiden Kinder einen Zauber wirken lassen, der stärker ist als jeder Spott.

In einer Zeit, in der die Warenwelt das Leben von Jungen und Mädchen wieder weiter auseinanderrückt, Spielzeuge streng für das eine oder das andere Geschlecht angeboten und dadurch letztlich beide eingeengt werden, erzählt dieses intime Buch von einer Freundschaft, in der nicht umsonst das Außerirdische seinen Platz hat. Schließlich ist die Liebe ja eine Himmelsmacht.

FRIDTJOF KÜCHEMANN

Stian Hole: "Garmans Geheimnis".

Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. Hanser Verlag, München 2012. 56 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 5 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Wunderbar!" Nürnberger Nachrichten, 03.11.12

"Eine erste zarte Liebe, erzählt mit ausdrucksstarken Collagen." Schweizer Familie, 04.10.12

"Garmans Geheimnis ist ein ausgesprochen zärtliches Buch über die Liebe, über die Vor-Liebe vielleicht, in dem die Entdeckung des anderen, das Staunen immer wieder über ihn ebenso seinen Platz hat wie die Selbstverständlichkeit des Redens und Schweigens. ..." Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.02.13

"Der norwegische Autor entführt uns mit großer Einfühlsamkeit in Kinderseelen, seine Collagen treffen zarte Befindlichkeiten mitten ins Herz. Man kann einfach nur neidisch sein auf alle, die mit einem wie Garman erwachsen werden dürfen." Andrea Kachelriess, Stuttgarter Nachrichten, 25.06.13

"Beim Betrachten dieses Buches können magische Momente zwischen Erwachsenen und Kindern entstehen." Frank Hiddemann, Der Evangelische Buchberater, Januar 2013