Als ich dieses Buch in die Hände genommen habe war ich schon vom Cover beeindruckt. Das Coverfoto erweckt einen wunderbaren dreidimensionalen Eindruck, weil das abgebildete Objekt einem schier entgegenspringt, dank einer modernen Drucktechnik.
Ein Buch mit 175 Seiten ist schon etwas in der
„Handarbeitsszene“. Und dieses Buch sprengte bei mir alle Erwartungen.
Da ich aus der Quilter- Szene komme…mehrAls ich dieses Buch in die Hände genommen habe war ich schon vom Cover beeindruckt. Das Coverfoto erweckt einen wunderbaren dreidimensionalen Eindruck, weil das abgebildete Objekt einem schier entgegenspringt, dank einer modernen Drucktechnik.
Ein Buch mit 175 Seiten ist schon etwas in der „Handarbeitsszene“. Und dieses Buch sprengte bei mir alle Erwartungen.
Da ich aus der Quilter- Szene komme und mir das freie Quilten sehr am Herzen liegt, war das Erscheinen dieses Buches ein wahrer Glücksfall für mich.
Es geht in diesem Buch um das Sticken mit der Nähmaschine, aber nicht um das maschinengeführte Sticken mit einer Sticksoftware, sondern um das freie Arbeiten mit einem Stickfuß auf wasserlöslichem Vlies und einer ganz normalen Nähmaschine.
Doch bevor man an die Nähmaschine geht sollte man sich eine Skizze machen. Ganz hervorragend wird man von der Autorin da im ersten Drittel des Buches an Naturstudien herangeführt. Da es sich bei ihr immer um die Umsetzung von Objekten aus der Natur wie Blätter, Zweige, Schnecken…. handelt, ist eine Skizze unumgänglich. Wer schaut sich schon bei einem Blatt die Rückseite an, die Seite mit den Blattadern, die mal mehr und mal weniger in Erscheinung treten. Sollte man aber, wenn man ein solches Blatt in eine textile Arbeit umsetzen möchte.
Eines von vielen Beispielen im Buch ist ein einfacher Ahornsamen und es ist erstaunlich, wie die Künstlerin so einen Samen künstlerisch mit Garn umgesetzt hat.
Nach den Tipps zum Naturstudium kommen die Hinweise zum Material, dem Vlies, den Garnen und den sonstigen wenigen Werkzeugen, die erforderlich sind. Und dann geht es endlich los, das „Zeichnen mit der Nähmaschine.
Als Liebhaberin des freien Stickens und Quiltens und der kleine Dinge, die man mit Garnen machen kann war es für mich erstaunlich, was die Autorin mit der Nähmaschine zaubert.
Zwischendurch gibt es immer wieder aussagefähige Fotos von verschiedenen Arbeiten.
Zu guter Letzt das Finale, das Entfernen des Vlies und das In- Form-Bringen. Ganz offen verrät sie ihr Vorgehen, den kleinen oder großen Kunstwerken ihre ganz individuelle Form zu geben. Denn die Stickereien einfach flach auf einem Hintergrund befestigen, nein, das wäre zu einfach. Auch gibt sie im letzten Teil des Buches Tipps zur Fehlerbehebung, zur Maschineneinstellung und zu speziellen Garnen.
Wirklich akribisch gelesen habe ich dieses Buch. Anders als bei manchen Anleitungs- Büchern, die ich sonst in den Händen habe konnte ich es diesmal kaum erwarten, loslegen zu können.
Erwähnenswert finde ich auch die Videos im Internet, die die Künstlerin bei der Arbeit zeigen oder wie sie erklärt, welche Möglichkeiten es gibt, diese gestickten Kunstwerke in einer würdigen Art und Weise zu präsentieren.
Diese textile Kunstform kann süchtig machen. Ich werde das Buch den mir bekannten Quilterinnen empfehlen, die ebenfalls die Magie der kleinen Teile mögen. Denen, die nicht schnell fertig werden möchten und nicht zum nächsten Projekt hasten wollen. Denn schnell geht hier nichts. Gar nichts. Und das gefällt mir.
Vielen Dank an Meredith Woolnough, dass sie mit den Leserinnen dieses Buches ihr Wissen und Können teilt. Das ist nicht bei alles Künstlern so, dass sie so offen aus ihrem "Nähkästchen" plaudern.
Und Dank auch an den Stiebner Verlag, dass sie dieses Buch in deutscher Sprache verlegt haben.
Wenn es möglich wäre würde ich dem Buch mehr als die volle Punktzahl geben.