Die Realität einer Freundschaft zwischen vier grundverschiedenen Frauen. Ehrlich, direkt und so lebensecht!
Anfangs hatte ich ein Problem in den Roman hineinzukommen. Ich kam mit der ungewohnten Gliederung und Kapitelgestaltung nicht klar, die sich jedoch dann im Laufe des Romans als Wesen der
erzählten Geschichte erwies und den Wert des Buches ausmacht. Die Autorin schlüpft in den Kapiteln…mehrDie Realität einer Freundschaft zwischen vier grundverschiedenen Frauen. Ehrlich, direkt und so lebensecht!
Anfangs hatte ich ein Problem in den Roman hineinzukommen. Ich kam mit der ungewohnten Gliederung und Kapitelgestaltung nicht klar, die sich jedoch dann im Laufe des Romans als Wesen der erzählten Geschichte erwies und den Wert des Buches ausmacht. Die Autorin schlüpft in den Kapiteln abwechselnd jeweils in eines der Leben ihrer vier Protagonistinnen, was ihr trotz deren unterschiedlicher Charaktere und Lebensgeschichten hervorragend gelingt. Und als ob dies nicht schon schwierig genug wäre, schreibt Patricia Gaffney alles in der Ich-Form! Das Eintauchen beim Lesen wird so noch intensiver. Hinzu kommt, dass ich nach den ersten Seiten gar keine Verbindung zum Titel herstellen konnte, denn der Roman nichts mit einem Garten – mit Leben in der Natur, Blümchen und Schmetterlingen zu tun. Doch jetzt am Ende verstehe ich den zu übertragenden Sinn: Die vier Frauen unterschiedlichen Alters und Lebenslage haben durch alle persönlichen Sorgen und Kämpfe hindurch ihre Freundschaft über viele Jahre wie einen Garten gepflegt und sich in dieser Kraft, die sie sich gegenseitig gaben, erholt, ausgeruht und geerdet.
Der Schreibstil und die Sprache der Autorin sind perfekt für diesen Roman, der zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise schmalzig oder an den Haaren herbeigezogen wirkt. Alles in diesem Buch ist wie im wahren Leben und als Leserin wird man Teil dieser Gruppe von Frauen. Selten habe ich einen derart guten Roman über Freundschaft, das Leben und die Liebe gelesen. Das Buch ist tief berührend ohne zu deprimieren. Es ist spannend und fesselnd, ohne unrealistisch zu werden und einem das Fürchten zu lehren. Und am Ende macht es Mut, obwohl es im Angesicht des Todes kein Blatt vor den Mund nimmt.