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Elsemarie Maletzke hat sich nicht nur einen Namen mit ihren großen Biographien über die Brontës, Jane Austen und Elizabeth Bowen gemacht. Sie hat auch Geschichten über ihre Reisen quer durch europäische Gärten geschrieben, die erstmals in diesem Band versammelt werden. Gartenglück erzählt mit Witz und Esprit von dem sinnlichen Vergnügen, Gärten zu erschaffen.

Produktbeschreibung
Elsemarie Maletzke hat sich nicht nur einen Namen mit ihren großen Biographien über die Brontës, Jane Austen und Elizabeth Bowen gemacht. Sie hat auch Geschichten über ihre Reisen quer durch europäische Gärten geschrieben, die erstmals in diesem Band versammelt werden. Gartenglück erzählt mit Witz und Esprit von dem sinnlichen Vergnügen, Gärten zu erschaffen.
Autorenporträt
Elsemarie Maletzke wurde 1947 in Oberhessen geboren. Sie hat Reisebücher, Romane sowie hochgelobte Biografien über Klassikerinnen der englischen Literatur verfasst. 2009 erhielt sie zusammen mit Christian Golusda und Andreas Maier den Robert-Gernhardt-Preis. Zuletzt wurde sie 2023 mit dem Ben Witter Preis ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet als Journalistin und Autorin in Frankfurt am Main und ist die Herausgeberin des Literarischen Reise- und Gartenkalenders.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.04.2010

Im Garten muss es "üppen"

Die Frankfurter Reisejournalistin und Autorin Elsemarie Maletzke hat ihr "Gartenglück" in England und in der Pfalz gefunden - und dies natürlich in Buchform gegossen.

Sie hat keinen grünen Daumen, sondern ein "grünes Hirn". So jedenfalls drückt sich Elsemarie Maletzke aus, wenn man sie fragt, wie sie denn ihren Garten zum Blühen bringe, obwohl sie doch dauernd auf Reisen sei. "Gärtnern hat mit Kenntnissen zu tun", erwidert die Reisejournalistin und Buchautorin, die über gleich zwei Heimatstandorte verfügt: eine Stadtwohnung im Frankfurter Nordend und ein Grundstück mit Garten bei Bad Kreuznach. Man müsse halt wissen, welchen Standort und welche Bedingungen eine Pflanze brauche, um zu gedeihen.

Die Frankfurter Autorin baut deshalb auch kein Gemüse an. "Das braucht zu viel Pflege." In ihrem Garten an der Nahe erntet sie Pfirsiche, Johannes- und Stachelbeeren. Vor allem aber pflanzt sie Stauden: Rittersporn und Löwenmäulchen, Eisenhut und Bartnelke, Tränendes Herz und Stockrosen. Gelegentlich bringt sie auch ein Souvenir von ihren Gartenreisen mit: Samen vom weißen Fingerhut etwa. Doch am meisten liebt sie ihre alten englischen Rosen.

Mit Rosen hatte alles begonnen. Als Elsemarie Maletzke vor etwa 15 Jahren "hinter Bad Kreuznach" ein Häuschen an den Waldrand baute, fand sie die Wiese davor zu grün. Zuerst kaufte sie eine Gartenbank, dann grub sie die Wiese um und bestellte zehn rosa Rosen. Mit Buchs gab sie den 200 Quadratmetern inmitten der nordpfälzerischen "Wildnis" so etwas wie Form. Deshalb mag sie auch trotz der typischen Stauden und Zwiebelpflanzen nicht von einem Bauern- oder Cottage-Garten sprechen. "Ich brauche Blumen, die auf sich selbst aufpassen", sagt sie. Tiefe Wurzeln sollten sie entwickeln, um auch mal eine Woche ohne ihre Gärtnerin zu überleben, die womöglich gerade durch die Gärten von Cornwall stromert oder im Nordend vor dem Computer sitzt. Dafür bekommt jeder Rosenstock danach fünf Kannen Wasser.

"Die Gartenlust sei die einzige Leidenschaft, die mit dem Altern zunimmt", zitiert Maletzke den Fürsten de Ligne in ihrem neuen Buch, das unter dem Titel "Gartenglück" im Schöffling Verlag erschienen ist. Eine späte Leidenschaft auch in ihrem Leben, wenn man bedenkt, dass sie ihre ersten Rosen mit Ende vierzig pflanzte.

Das Gärtnern war ihr nicht in die Wiege gelegt, obwohl sie die ersten sieben Lebensjahre im Grünen verbrachte: im Vogelsberg. 1947 wurde sie in Schotten geboren. In der Berggaststätte auf dem Hoherodskopf wuchs sie als Pächterstochter auf. Vom Garten ihrer Eltern hat sie nur noch "große Rhabarberblätter" in Erinnerung. Als sie acht war, zogen ihre Eltern nach Bad Kreuznach, wo sie das Gymnasium besuchte.

Studiert hat sie nicht, dafür aber das journalistische Handwerk von der Pike auf gelernt. Nach dem Abitur volontierte Elsemarie Maletzke zunächst bei den "Idar-Obersteiner Nachrichten" und wechselte danach in die Koblenzer Zentrale der "Rheinzeitung". "Ich wollte unbedingt in die Stadt." Also zog sie 1968 weiter: nach Frankfurt. Hier arbeitete sie vier Jahre lang als Redaktionsassistentin und drei Jahre lang als Textredakteurin für "pardon". 1974 ging sie für ein Jahr als Deutschlehrerin für Erwachsene nach Dublin. Gartenbau fand sie damals noch nicht interessant: "Musik und Männer waren wichtiger. Für einen Garten muss man alt werden." Zurück in Frankfurt, schlug sie sich als freie Mitarbeiterin durch, bevor sie 1979 für anderthalb Jahre Redakteurin bei dem Satiremagazin "Titanic" wurde und für ein Jahr beim "Pflasterstrand".

Doch die Zusammenarbeit mit den kreativen Überfliegern der Neuen Frankfurter Schule fand sie sehr anstrengend. "Ich kann andere Sachen einfach besser", sagt sie und meint damit ihre Biographien, die bei Insel und Schöffling erschienen sind. Schon Anfang der Achtziger hatte sie einen Reiseführer über Dublin verfasst, es folgte ein weiterer über Irland. Dort lernte sie Ida Schöffling kennen. Die damalige Lektorin begeisterte sich ebenfalls für die englische Literatur. Aus der Zusammenarbeit gingen Maletzkes Monographien über die Brontë-Geschwister (1989), über George Eliot (1993), Jane Austen (1997) und Elizabeth Bowen (2008) hervor, die heute zu den Standardwerken der biographischen Forschung gehören.

Unter dem Titel "Miss Burney trägt Grün" hat sie auch einen Roman über die erste englische Bestseller-Autorin geschrieben. Doch von Büchern allein lässt sich schlecht leben. Ihr täglich Brot verdient Elsemarie Maletzke als Reisejournalistin. Dabei ist sie auch immer "grüner" geworden. Allein im vorigen Jahr war sie 15-mal unterwegs: vor allem für die Reisebeilage dieser Zeitung und die Wochenzeitung "Die Zeit". Nebenbei bereitet sie die nächste Biographie vor: über die viktorianische Dichterin Elizabeth Barrett Browning.

Voriges Jahr sei sie "Mit Jane Austen durch England" gezogen, berichtet sie. Mehr und mehr verbindet sie nämlich ihre Liebe zur englischen Literatur mit ihrer Leidenschaft für die englische Hortikultur, der sich auch große Teile ihres kleinen "Gartenglücks" verdanken.

Elsemarie Maletzke liebt die "kontrollierte Wildnis" der Gärten im südwestlichen England. Das Formalistische und Monumentale der italienischen Repräsentationsgärten ist nicht nach ihrem Geschmack: "Es muss üppen", zitiert sie ihre eigenen Neologismen.

Kunst im Garten kann sie schon gar nicht ausstehen. Schnecken und Wühlmäuse auch nicht: "Auf das Vernichten meiner Pflanzen steht die Todesstrafe." Gelegentlich spricht sie ihren Blumen auch Mut zu, wenn die "Feinde" zu übel gewütet haben. Doch eine esoterische Pflanzenbeschwörerin ist sie nicht. Sie schwört aufs Handwerk. Leidenschaft allein genüge nicht. Aber ohne Lust und Leidenschaft sollte man mit dem Gärtnern gar nicht erst anfangen.

Das wissen auch alle, die sie als Herausgeberin in ihre "Literarische Gartenlust" aufgenommen hat. Seit 2005 war diese Anthologie namhafter Gartenautoren in vier Bänden bei Heinrich & Hahn erschien. Nun soll sie demnächst im Zürcher Unionsverlag anthologisch wiederbelebt werden. Zudem sitzt Elsemarie Maletzke schon wieder auf gepackten Koffern: Diesmal reist sie nach San Remo: an die Blumenriviera, um zu erkunden, ob die Blumen dort einheimisch oder von den Engländern importiert worden sind - wie an der Côte d'Azur nebenan. Am 18. April tritt sie mit Christian Golusda und dem Cellisten Frank Wolff in der Frankfurter Stalburg auf und rezitiert Gedichte von unterwegs. Gemeinsam mit dem Frankfurter Autor Golusda und dem aus der Wetterau stammenden Schriftsteller Andreas Maier hatte sie im vergangenen Jahr den neuen Robert-Gernhardt-Förderpreis erhalten.

Claudia Schülke

Elsemarie Maletzke, Gartenglück. Erschienen bei Schöffling, 160 Seiten, erhältlich für 14,95 Euro.

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»Die Frankfurter Reisejournalistin und Autorin Elsemarie Maletzke hat ihr Gartenglück in England und in der Pfalz gefunden - und dies natürlich in Buchform gegossen.«Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung»Schön für das Auge, gut für den Geist.«BuchMarkt»Immer anregend, immer gescheit, immer ein Genuss zu lesen.«Nürnberger Zeitung»Viele kurze Anekdoten sorgen für eine abwechslungsreiche Lektüre. Ein Geschenk, über das sich jeder Gartenliebhaber mit Sicherheit freut.«gartenwelt-natur.de»Eine unterhaltsame Lektüre und Anregung, selbst auf Gartenreise zu gehen, ein schöner Geschenkband für Gartenfreunde und Reiselustige.«garten-literatur.de