Kaiser ist einer der wichtigsten Theater-Autoren des Expressionismus und schrieb mit seinen »Bürgern von Calais« 1914 Theatergeschichte. Seine beiden zu Lebzeiten nicht weniger berühmten Stücke »Gas I« (1917/18) und »Gas II« (1918/19) stellen eine Allegorie auf Städteflucht, Industrialisierung, Naturzerstörung, Wissenschaftsgläubigkeit, Kapitalismus und Gewalt im Angesicht des Ersten Weltkriegs dar.
Kaiser ist einer der wichtigsten Theater-Autoren des Expressionismus und schrieb mit seinen »Bürgern von Calais« 1914 Theatergeschichte. Seine beiden zu Lebzeiten nicht weniger berühmten Stücke »Gas I« (1917/18) und »Gas II« (1918/19) stellen eine Allegorie auf Städteflucht, Industrialisierung, Naturzerstörung, Wissenschaftsgläubigkeit, Kapitalismus und Gewalt im Angesicht des Ersten Weltkriegs dar.
Georg Kaiser, 25. 11. 1878 Magdeburg - 4. 6. 1945 Ascona (Schweiz). Der Sohn einer Kaufmannsfamilie verließ nach der Mittleren Reife das Gymnasium, war 1895 kurze Zeit Lehrling in einer Buchhandlung, begann dann eine kaufmännische Lehre, die er 1898 abbrach, um nach Argentinien zu fahren. Hier arbeitete er im Büro der AEG, bis er 1901 wegen gesundheitlicher Probleme nach Deutschland zurückkehrte und in einer Nervenklinik behandelt wurde. Er verbrachte die folgenden Jahre als freier Schriftsteller an verschiedenen Orten bei Mitgliedern seiner Familie. Nach der Heirat 1908 mit Margarethe Habenicht, die eine größere Mitgift in die Ehe einbrachte, lebte er bis 1918 abwechselnd in einem eigenen Haus in Seeheim an der Bergstraße und einer gemieteten Villa in Weimar. Er geriet jedoch bald in finanzielle Schwierigkeiten; der Besitz ging verloren, die Familie zog nach München. 1921 wurde K. wegen Unterschlagung und Betrugs zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, aber bereits nach zwei Monaten
entlassen: Der Gustav Kiepenheuer Verlag übernahm die Bürgschaft für alle Schulden. K. ließ sich 1921 in Grünheide bei Berlin nieder und wurde in den folgenden Jahren zu einem der meistgespielten Dramatiker der Zeit. Nach der Machtergreifung erhielt er Publikations- und Aufführungsverbot; 1938 floh er über die Niederlande in die Schweiz. K. schrieb seit 1903 Dramen; 1911 wurde das erste gedruckt.
Eckhard Faul, geb. 1959, Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Saarbrücken. Promotion über den expressionistischen Schriftsteller Hans Leybold. Mitarbeiter der Maler-Müller-Arbeitsstelle an der Universität Saarbrücken; Editionen von Werken Maler Müllers, Georg Kulkas, Georg Kaisers und Hugo Balls. Seit 2008 Leiter der Pirmasenser Hugo-Ball-Sammlung.
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