Am 25. Oktober 2005 betrat Elisabeth Orth das Podium im Kleinen Redoutensaal der Wiener Hofburg. Sie war die letzte Vortragende des Festaktes - 40 Jahre Arbeitsmigration nach Österreich«, veranstaltet von der Österreichischen Liga für Menschenrechte. Die meisten ihrer Vorredner brachten die bekannten Gemeinplätze zur Sprache - vom immer schon multikulturellen Österreich, vom Verdienst der Gastarbeiter und wie schön denn das Miteinander von Kulturen sei.Schon nach den ersten Sätzen der Festrede war das multikulturelle Phrasendreschen vergessen: Es geht nicht um Multikulti, es geht um ein Grundrecht, um das Recht auf menschenwürdiges Leben; doch dieses wird in diesem Land immer stärker über Abstammung definiert. Denn: Die Hier Arbeitenden, Aber Nicht Hier Von Hiesigen Geborenen sind lediglich zum Geben verurteilt. Das Nehmen ist hier paradoxerweise dem "Gastgeber" vorbehalten. Die Rede Gast.Fremd.Aus., eindringlich gelesen von Elisabeth Orth, lässt einen erschaudern. Um sie auch oder noch einmal zu hören oder noch jemanden anderen hören zu lassen, gibt die Liga gemeinsam mit dem Wieser Verlag die Texte als Buch und CD heraus.
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