Theodor Pindl plädiert angesichts des bevorstehenden Reformationsjubiläums 2017 für einen Perspektivenwechsel in der Ökumene. Das Zukunftsprojekt der Kirchen heißt, so seine These, Gastfreundschaft als gelebte Praxis in all ihren Bereichen, auch in der Eucharistiefeier. Erst in der uneingeschränkten Gastfreundschaft, die der Autor die Ökumene der kleinen Leute nennt, komme die Ökumene zu sich selbst. Rückt Gastfreundschaft als durchgängiges Leitmotiv in den Fokus der ökumenischen Bemühungen, würden auch Glaubwürdigkeit und Handlungsfähigkeit der Kirchen gestärkt. Nachdem in den letzten Jahren viele wegweisende Papiere zu ökumenischen Fragen veröffentlicht wurden, stehe nun ein konkretes Zeichen, ein mutiger Aufbruch an, eine Reformation mit anderen Mitteln . Ausgehend von einer anthropologischen Spurensuche (Kap. 1) skizziert Pindl zentrale Aspekte der Gastfreundschaft (Kap. 2), bevor er die ökumenische Dimension in den Blick nimmt (Kap. 3).