Paul Gauguin war ein Mann der Gegensätze, der es liebte, den Mythos des verkannten Künstlers zu kultivieren. Er stand mit der Gesellschaft und den Kritikern, mit seiner Familie und seinen impressionistischen Malerkollegen auf Kriegsfuß. Sein umfangreiches Werk zeigt aber, wie sehr er sich mit der malerischen Tradition und seinen Zeitgenossen auseinandergesetzt hat. Gleichwohl ist sein Gesamtwerk eines der originellsten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In ihrer kenntnisreichen Abhandlung über Leben und Werk dieses Malers zieht Belinda Thomson besonders interessante Quellen heran, etwa die Briefe Gauguins, seine Tagebücher und Schriften und seinen Briefwechsel mit Theo und Vincent van Gogh. So zeigt sie den Maler im Lichte seiner öffentlichen Wirkung wie auch in seinen privaten Lebenszusammenhängen.