Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Wolframs von Eschenbach ,Parzival , 4 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Beschäftigt man sich mit dem Wolframschen Parzival, so ist es meist selbstverständlich, dass man den Fokus seiner Analyse auf die Handlung des Helden Parzival legt. Doch im Parzival sind neben der eigentlichen Haupthandlung auch mehrere Nebenhandlungen eingefügt, beispielsweise diejenige der Vorgeschichte von Parzivals Vater Gachmuret. Aber besonders lang ist die Geschichte von Gawan, einem Ritter der Artusgesellschaft. In Wolframs Parzival nimmt diese Figur eine bedeutende Stellung ein, nicht nur weil von ihr ausgiebig lang erzählt wird, sondern weil sie von Wolfram in ihrer Ritterehre gleichgestellt wird mit der Parzivalfigur. Doch dies darf nicht davon ablenken, dass sich diese Figuren strukturell
auf zwei verschiedenen Ebenen befinden. Während Parzival auf der religiös-metaphysischen Ebene in der Struktur des Romans verortet ist, befindet sich Gawan auf der höfischgesellschaftlichen Ebene. So können sie im Grunde nicht miteinander konkurrieren - jeder hat einen unterschiedlich spezifisches Schicksal, welches ihm vorbestimmt ist.
Die Geschichte von Gawan ist demnach auch eine Geschichte von tugendhaften adligen Damen. Ja, man könnte sogar behaupten, dass die Minnebeziehungen, die Gawan während seiner Abenteuer eingeht, die Handlung überhaupt ausmachen. Diese Arbeit hat sich folglich zur Aufgabe gesetzt, Gawans Liebesbeziehungen zu analysieren und diejenigen Aspekte herauszuarbeiten, die in der Struktur des Romans angelegt sind. Denn die drei Beziehungen haben unterschiedliche Bedeutungen. Die Beziehung zu Obilot kann man als ausschließlichen Minnedienst betrachten während diejenige zu Antikonie hauptsächlich leidenschaftliche Minne ist. Die Synthese dieser beiden Momente findet in der Beziehung zu Orgeluse statt, die die für Gawan vorbestimmte perfekt-höfische Dame darstellt. So werde ich zuerst kurz auf die drei Minnekonzepte allgemein eingehen sowie die Gawanfigur selbst kurz vorstellen. Dann werde ich die drei Minnekonzepte plakativ an der Gawanhandlung darstellen.
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auf zwei verschiedenen Ebenen befinden. Während Parzival auf der religiös-metaphysischen Ebene in der Struktur des Romans verortet ist, befindet sich Gawan auf der höfischgesellschaftlichen Ebene. So können sie im Grunde nicht miteinander konkurrieren - jeder hat einen unterschiedlich spezifisches Schicksal, welches ihm vorbestimmt ist.
Die Geschichte von Gawan ist demnach auch eine Geschichte von tugendhaften adligen Damen. Ja, man könnte sogar behaupten, dass die Minnebeziehungen, die Gawan während seiner Abenteuer eingeht, die Handlung überhaupt ausmachen. Diese Arbeit hat sich folglich zur Aufgabe gesetzt, Gawans Liebesbeziehungen zu analysieren und diejenigen Aspekte herauszuarbeiten, die in der Struktur des Romans angelegt sind. Denn die drei Beziehungen haben unterschiedliche Bedeutungen. Die Beziehung zu Obilot kann man als ausschließlichen Minnedienst betrachten während diejenige zu Antikonie hauptsächlich leidenschaftliche Minne ist. Die Synthese dieser beiden Momente findet in der Beziehung zu Orgeluse statt, die die für Gawan vorbestimmte perfekt-höfische Dame darstellt. So werde ich zuerst kurz auf die drei Minnekonzepte allgemein eingehen sowie die Gawanfigur selbst kurz vorstellen. Dann werde ich die drei Minnekonzepte plakativ an der Gawanhandlung darstellen.
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