Bilder aus dem Alltag
Etgar Keret, israelischer Humorist, Bestsellerautor und Regisseur, lässt sich nicht leicht einordnen. Aufgewachsen in einem Land, in dem die Bedrohung zum Alltag gehört, findet er seinen eigenen Stil, sich auszudrücken und mitzuteilen. Er geizt nicht mit vulgären Ausdrücken
und verpackt den manchmal grausamen Alltag in seine Kurzgeschichten. Diese vermitteln auf jeweils…mehrBilder aus dem Alltag
Etgar Keret, israelischer Humorist, Bestsellerautor und Regisseur, lässt sich nicht leicht einordnen. Aufgewachsen in einem Land, in dem die Bedrohung zum Alltag gehört, findet er seinen eigenen Stil, sich auszudrücken und mitzuteilen. Er geizt nicht mit vulgären Ausdrücken und verpackt den manchmal grausamen Alltag in seine Kurzgeschichten. Diese vermitteln auf jeweils wenigen Seiten Bilder hoher Intensität. Die Geschichten beschreiben die Realität mal humorvoll, mal satirisch und mal surrealistisch verfremdet. Ein Sinn ist nicht immer erkennbar.
Einige Geschichten wirken provokant, obwohl er nach eigenem Verständnis kein Provokateur sein will. In einem Interview sagte er: „Überall nur Heilige Kühe, alles ist so voller Denkschablonen, dass du nichts anderes tun kannst, als dich darüber lustig zu machen. Aber sobald du eine Wahrheit aussprichst, die keinem der üblichen Klischees entspricht, ist es so, als ob du durch ein Minenfeld gehst.“
Keret ist ein kreativer Künstler, der das junge Israel repräsentiert. Seine Erzählungen machen neugierig, haben mich aber nur teilweise überzeugt. „Gaza Blues“ ist weniger abgedreht als sein späteres Werk „Mond im Sonderangebot“.