Kann sich aufgrund von Handicaps die Lautsprache nicht oder nicht schnell genug entwickeln, bieten sich z?B. über den Einsatz von Gebärden Möglichkeiten, ein zunächst nicht-lautsprachliches, aber konventionalisiertes Kommunikationssystem zu entwickeln. Durch möglichst frühzeitig erworbene Symbolstrukturen und vertiefende frühe Dialoge sollen so Entwicklungsverzögerungen und negative Einflüsse auf die kognitive und soziale Entwicklung vermieden werden. Als eine Variante der körpereigenen Kommunikationsformen bieten Gebärden Menschen ohne ausreichende Lautsprache die Chance, möglichst optimale und individuelle Kommunikationsbedingungen zu entwickeln. In Deutschland erfährt das Thema Gebärden nicht nur im Bereich der Unterstützten Kommunikation zunehmend Aufmerksamkeit. Auch durch die Anerkennung der Deutschen Gebärdensprache als autonome Sprache und durch die gesetzlichen Vorgaben, die es im Zuge der Verpflichtung zur Umsetzung der UN-Konventionen und durch die Inklusion umzusetzen gilt, rückt dieses Thema immer mehr in den Fokus. Das vorliegende Buch beleuchtet die unterschiedlichen Aspekte beim Einsatz von Gebärden in der Sprach- und Kommunikationsförderung, gibt Hilfen und Anregungen und zeigt Wege auf, sich mit einem in Deutschland jungen Themengebiet umfassend auseinanderzusetzen. Ziel ist, einen selbstverständlicheren Umgang mit Gebärden zu unterstützen, um damit vielen Menschen nicht nur das Tor zur (Laut-)Sprache und zur Kommunikation zu öffnen, sondern ihnen auch eine adäquate Teilhabe in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.
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