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Beeindruckende Zeugnisse der Gebetskultur - Anthologie und Gebetbuch - Bedeutende Gebete der deutschsprachigen Literatur - Exemplarische Dichtung aller Epochen »Gott, du bist groß.« ( Rainer Maria Rilke ) Die deutschsprachige Dichtung ist von Anfang an auch ein geistiger Raum der Religion gewesen. In allen Epochen verfassten Meister der Sprache Gebete, die Zeugnis des religiösen Geistes ihrer Zeit sind. Die Auswahl reicht von der frühmittelalterlichen Zeit, in der das Christentum die einzige geistig bestimmende Größe war, bis heute. Auch das 20. Jahrhundert, eine Epoche der Vieldeutigkeit und…mehr

Produktbeschreibung
Beeindruckende Zeugnisse der Gebetskultur
- Anthologie und Gebetbuch
- Bedeutende Gebete der deutschsprachigen Literatur
- Exemplarische Dichtung aller Epochen »Gott, du bist groß.« ( Rainer Maria Rilke )
Die deutschsprachige Dichtung ist von Anfang an auch ein geistiger Raum der Religion gewesen. In allen Epochen verfassten Meister der Sprache Gebete, die Zeugnis des religiösen Geistes ihrer Zeit sind. Die Auswahl reicht von der frühmittelalterlichen Zeit, in der das Christentum die einzige geistig bestimmende Größe war, bis heute. Auch das 20. Jahrhundert, eine Epoche der Vieldeutigkeit und Unbestimmtheit, kennt eine - mannigfach gebrochene - Gebetskultur. Sie ist Ausdruck der auch heute fortdauernden Sehnsucht und Suche nach dem Göttlichen.
Autorenporträt
Alois Weimer, geboren 1930, Dr. habil., war Studienleiter am Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen. Er unterrichtete an der Deutschen Schule in Porto/Portugal sowie an der Philosophischen Fakultät der Katholischen Universität von Braga und habilitierte sich über die augustinische Theologie in der mittelalterlichen Dichtung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.12.2006

Auf, auf, mein Herz
Fromme und Lauscher an der Wand: Gebete der Dichter
Schreiben Dichter, wenn sie Gebete schreiben, Gebete, die auch Gedichte sind? Oder schreiben sie Gedichte, die auch als Gebete gelesen und nachgesprochen werden können? Alois Weimers Anthologie „Gebete der Dichter” beginnt – nach dem gotischen „Vater unser” – mit dem althochdeutschen „Wessobrunner Gebet” von dem nicht zu sagen ist, ob hier auch literarischer Ehrgeiz Pate stand.
Umgekehrt hatte einst Ernst Hoffmann gezeigt, dass die berühmten Zeilen über die Liebe aus dem ersten Korintherbrief ganz gewiss als literarisches Kunstwerk beabsichtigt waren.
Der Herausgeber beschränkt sich auf deutsche Autoren, verfährt aber großzügig, was die Zulassung betrifft. Das ist dem Buch gut bekommen. So finden sich hier auch die Verse Heines, in denen dieser Gott ans Herz legt: „O Herr! ich glaub es wär das beste, / Du ließest mich in dieser Welt; / Heil nur zuvor mein Leibgebreste, / Und sorge auch für etwas Geld.”
Wer das als blasphemisch beschimpfen will, dem sei entgegengehalten, dass man das eher als Stoßseufzer auffassen kann – und darin darf man eine eigene Art von Frömmigkeit sehen
Zur gleichen Zeit wie Heine schrieb Annette von Droste Hülshoff, deren geistliche Gedichte allerdings eine ganz andere Frömmigkeit zum Ausdruck bringen. Und wieder eine andere, ergreifende Frömmigkeit spricht aus den Zeilen von Paul Celan.
Viele Gedichte dieser Anthologie werden dem Lyrik-Leser vertraut sein, er darf sich aber auch auf manche Überraschung gefasst machen. Und immer wieder wird er die Erfahrung machen, dass vermeintlich Bekanntes sich in dieser Umgebung etwas anders liest.
Aber wenn schon Platon sagt, dass die Dichter vieles lügen, so wird man hier und da fragen wollen, wie es sich mit den Absichten der Dichter beim Verfassen ihrer Gebete verhält. „Ach neige, / Du schmerzensreiche,/ Dein Antlitz gnädig meiner Not!”, ist Gretchens Gebet. Ist es auch eins von Goethe?
Paul Gerhardt hat gedichtet, um Gebete zu schreiben. Aber wenn Gottfried von Strassburg zeigt, wie ein Mädchen, nachdem es Tristan gesehen hat, zu Gott betet, dann gleicht der Dichter dem Lauscher an der Wand. Eine seltsame, eine schöne Anthologie.
JÜRGEN BUSCHE
ALOIS WEIMER (Hrsg.): Gebete der Dichter. Große Zeugnisse aus 12 Jahrhunderten. Patmos Verlag, Düsseldorf 2006. 304 Seiten, 19,90 Euro.
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