Der Gegenstand der vorliegenden empirischen Untersuchung ist der Gebrauch von Verbpartikeln mit Verben gerichteter Bewegung im Deutschen bei erwachsenen Zweisprachigen mit russischer Erstsprache. In der vorliegenden Querschnittstudie wird generell davon ausgegangen, dass die russisch-deutsch Zweisprachigen eine tendenziell höhere Anzahl an Verbpartikeln mit räumlicher Bedeutung in deren Zweitsprache Deutsch verwenden, als dies die Deutsch-Muttersprachler tun. Diese Hypothese läuft darauf hinaus, dass mithilfe der Verbpartikeln möglicherweise der perfektive Aspekt am Verb ausgedrückt werden soll, der im Russischen u. a. mithilfe der Präfixe gebildet wird. Die Hypothese beruht hierbei auf einer strukturellen Ähnlichkeit zwischen den beiden Sprachen, betrifft jedoch nicht die semantische Ebene, weil die Verbalpräfixe im Russischen eine andere Funktion bzw. Funktionen erfüllen als die Verbpartikeln im Deutschen. Wenn also solche formale Ähnlichkeit zwischen den beiden Kontrastsprachen vorhanden ist, führt uns dieser Gedanke dazu, eine Aussage zu machen, dass die ähnliche Form für die bedeutungsrelevante Funktion in der Zielsprache gehalten werden könnte.
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