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Ich bin kein Berliner, sagt Jakob Hein. Aber nach dreißig Jahren kennt er sich ganz gut aus in Berlin, im schicken Regierungsviertel ebenso wie in den literarischen Clubs und den Kneipen des Szeneviertels Prenzlauer Berg. Er kann uns erklären, warum der Berliner alles machen »tut« und in seinem geliebten Schrebergarten die Ruhe sucht. Als Ostberliner schreibt er über die Mauer, über das Mit- und Gegeneinander von West und Ost, als Schriftsteller schaut er dem Berliner aufs Maul, schreibt über Kunst und Currywurst und das Leben in einer Stadt, die es einmal zweimal gab, in der der Gegensatz…mehr

Produktbeschreibung
Ich bin kein Berliner, sagt Jakob Hein. Aber nach dreißig Jahren kennt er sich ganz gut aus in Berlin, im schicken Regierungsviertel ebenso wie in den literarischen Clubs und den Kneipen des Szeneviertels Prenzlauer Berg. Er kann uns erklären, warum der Berliner alles machen »tut« und in seinem geliebten Schrebergarten die Ruhe sucht. Als Ostberliner schreibt er über die Mauer, über das Mit- und Gegeneinander von West und Ost, als Schriftsteller schaut er dem Berliner aufs Maul, schreibt über Kunst und Currywurst und das Leben in einer Stadt, die es einmal zweimal gab, in der der Gegensatz Programm und nur eines ganz gewiß ist: Niemand kennt sich wirklich aus, nur der Berliner selbst. Aber wer weiß schon, was ein richtiger Berliner ist?
Autorenporträt
Jakob Hein, geb. 1971 in Leipzig. 1977 hat er die ersten Geschichten geschrieben und seiner Mutter vorgelesen. Seine erste Regiearbeit wurde 1982 beim 'Fest der jungen Talente' mit einer Urkunde ausgezeichnet. 1988 entdeckte er die Möglichkeit, seine Geschichten auch anderen Leuten als seiner Mutter vorzulesen. Das macht er jetzt jeden Sonntag in der Reformbühne 'Heim und Welt' im Berliner 'Kaffee Burger'. Jedes Frühjahr moderiert er die 'Lesershow' im Roten Salon in der Volksbühne. In Wirklichkeit ist er Arzt an der Berliner Charite.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.12.2006

Bücherecke
Hallo Deutschland!
Wie wir sind und wie wir waren
Am Ende eines Jahres, von dem viele glauben, dass es Deutschland durch die Fußball-WM zu besserem Ansehen in der Welt verholfen hat, ist es an der Zeit, sich mit tieferschürfenden Analysen deutscher Gemütszustände zu befassen. Jakob Hein hat eine „Gebrauchsanweisung für Berlin” geschrieben, die sich mit der Substanz der Stadt auseinandersetzt. Hein sieht in Berlin „ein Mikromodell des Föderalismus”, da es sich weniger um ein homogenes Gebilde als um ein Konglomerat von Vierteln handelt. Und er entdeckt die alte Lebenshaltung der Berliner wieder: Den Ausspruch Friedrichs des Großen, jeder könne nach seiner Façon selig werden, würden die Berliner so auslegen, dass jeder ausschließlich das macht, was er will. „Da sich hier aber so unglaublich viele Gruppen von Menschen aufhalten”, so Hein, „konzentriert sich die Energie der Ablehnung nicht auf eine bestimmte Gruppe, sondern resultiert in einer muffeligen Grundstimmung gegen jeden.” In der Konsequenz aber lassen die Berliner so viel durchgehen wie die Bewohner keiner anderen deutschen Stadt.
Was Hein im Kleinen exerziert, vollzieht Maxim Gorski im Großen: Er hat seine „Gebrauchsanweisung für Deutschland” überarbeitet. Nicht gründlich genug, da die Zählung der Kanzler nach wie vor bei Helmut Kohl endet, und das Ladenschlussgesetz in seinem restriktiven Status von 1996 kritisiert wird. Aber der Trick, als Ausländer den Deutschen ein humorvolles Buch über sie selbst unterzujubeln, das nur so tut, als wäre es für Fremde geschrieben, funktioniert immer noch. STEFAN FISCHER
JAKOB HEIN: Gebrauchsanweisung für Berlin, Piper Verlag, München Zürich 2006, 154 Seiten, 12,90 Euro
MAXIM GORSKI: Gebrauchsanweisung für Deutschland, Piper Verlag, München Zürich 2006, 175 Seiten, 12,90 Euro
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