Erinnerung spielt seit einiger Zeit in einer großen Anzahl von Spielfilmen eine zentrale Rolle. Dabei werden Erinnerungsvorgänge und die Beschaffenheit des Gedächtnisses durch ganz eigene visuelle und auditive Elemente, die eine Art Filmsprache des Gedächtnisses bilden, dem Zuschauer vermittelt.In dieser Arbeit wird das Gedächtnis filmintrinsisch betrachtet. Dies erlaubt die Untersuchung der verschiedenen Möglichkeiten der Inszenierung von unterschiedlichsten Erinnerungsmotiven, wie beispielsweise Körpergedächtnis, Emotion, Trauma, Vergessen, oder kollektiver Erinnerung. Eine zentrale Rolle spielt des Weiteren die teils selbstreflexive filmische Auseinandersetzung mit Gedächtnismedien und Gedächtnismetaphern, wie Fotografie, Literatur und Schrift, oder dem Film selbst.Als theoretische Grundlage dient der Autorin ein Repertoire von Gedächtnistheorien des Beginns des 20. Jahrhunderts, von Sigmund Freud, Walter Benjamin und Aby Warburg und Henri Bergson. Diese werden mit zeitgenössischen Erinnerungsfilmen aus unterschiedlichen Genres (unter anderem Memento, Eternal Sunshine of the Spotless Mind, Unforgiven, Waltz with Bashir) in Dialog gebracht. Dadurch werden sowohl der kulturtheoretischen Relevanz dieser Theorien als auch der Gedächtnissprache des Gegenwartsfilms auf den Grund gegangen.