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Der Polizist Jared Snowe bemerkt bei einem Einsatz plötzlich, dass er Gedanken lesen kann. Während ihn das bei interessanten Frauen oft eher deprimiert - er weiß nun leider sofort, wenn er keine Chance hat -, profitiert er beruflich von seiner Fähigkeit und löst deutlich mehr Fälle als seine Kollegen. Nun soll er den geflohenen Mörder Brooks Denny aufspüren und zurück in die Todeszelle bringen. Snowe findet Denny mühelos, doch als sich die beiden treffen, machen sie eine überraschende Entdeckung: Sie haben beide das gleiche Schlangen-Tattoo auf der linken Schulter. Ein packender Thriller aus…mehr

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Produktbeschreibung
Der Polizist Jared Snowe bemerkt bei einem Einsatz plötzlich, dass er Gedanken lesen kann. Während ihn das bei interessanten Frauen oft eher deprimiert - er weiß nun leider sofort, wenn er keine Chance hat -, profitiert er beruflich von seiner Fähigkeit und löst deutlich mehr Fälle als seine Kollegen. Nun soll er den geflohenen Mörder Brooks Denny aufspüren und zurück in die Todeszelle bringen. Snowe findet Denny mühelos, doch als sich die beiden treffen, machen sie eine überraschende Entdeckung: Sie haben beide das gleiche Schlangen-Tattoo auf der linken Schulter. Ein packender Thriller aus den USA, in dem sich die Grenzen zwischen Gut und Böse beständig verschieben.
Autorenporträt
Iain Levison, geboren 1963 in Aberdeen/Schottland, lebt seit 1974 in Amerika, wo er u.a. als Lastwagenfahrer, Maler und Krabbenfischer gearbeitet und an der Universität von Villanova Anglistik studiert hat. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, darunter Französisch, Italienisch, Deutsch und Niederländisch. Bei Deuticke erschienen der Roman Hoffnung ist Gift (2012) und der Thriller Gedankenjäger (2016).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Jared Snowe ist Polizist und stoppt gerade einen Junkie beim Überfall, als er plötzlich dessen Gedanken hören kann. Da Snowe ein guter Kerl ist und der Knabe ein armes Würstchen, lässt er den jugendlichen Drogendieb laufen und registriert verwirrt, wie sein Kollege überlegt, ob er dessen Beute zu Geld machen kann. Jared empfindet seine neue Eigenschaft eher als unheimlich, wenngleich nützlich für seine Karriere. Die kommt so richtig in Schwung, als er "Gedankenleser" googelt und damit eine hochgeheime Abteilung der Regierung aktiviert, die Leute wie ihn rekrutieren. Terry, die einzige Person, die er nicht lesen kann, nimmt Kontakt zu ihm auf. Terry kommt er gerade recht, denn sie hat unlängst einen Gedankenleser verloren, einen Kandidaten aus der Todeszelle, der nun vogelfrei durch New York spaziert. Snowe soll ihn finden und zurückbringen. Das Ganze klingt nach dem Plot für einen blödsinnigen Science-Fiction-Thriller ohne Tiefgang. Doch Fehlanzeige: Levinson gelingt es, dem abgehobenen Konstrukt Faszination, lebendige Figuren und sogar Witz einzuhauchen, vor allem, weil er sich weniger mit der Sensation des Phänomens als mit den plötzlich auftauchenden Problemen im Alltag und den sehr unterschiedlichen Protagonisten befasst - und das noch dazu auf hohem sprachlichen Niveau.

© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.08.2016

Die Gedanken der anderen
Krimis in Kürze: Iain Levison, Kai Hensel und Friedrich Ani

Der kann ja Gedanken lesen, das sagt sich so dahin und ist natürlich nie wörtlich gemeint. Wenn einer es ernsthaft behauptet, dann ist das entweder esoterischer Quatsch, eine Art neuer Uri-Geller-Trick - oder womöglich eine brillante Idee für einen Roman, der zwischen Science-Fiction und Kriminalerzählung changiert. Im Original heißt dieser Roman "Mindreader" und im Deutschen "Gedankenjäger" (Deuticke, 304 S., geb., 19 [Euro]). Und Iain Levison, der Schotte, der schon lange in Amerika lebt, hat diese Idee mit großer Umsicht entwickelt. Ein Polizist merkt bei einem Einsatz, dass er die Gedanken eines Junkies klar und deutlich hören kann. Bei Tieren und durch Wände funktioniert es auch. Dann soll er einen entflohenen Mörder auffinden und stellt fest: Man kann einander lesen.

Auf Dauer ist diese Fähigkeit jedoch eher anstrengend. "Der Sex ist definitiv besser, wenn du nicht hören kannst, was die anderen denken", sagt der Mörder, und sie fragen sich dann, "ob sie eine Unterhaltung ohne zu sprechen führen könnten". Nur eine Frau bleibt für beide unlesbar, sie ist im Auftrag der Regierung unterwegs, um die Gedankenleser zu steuern, sobald diese im "Online-Modus" sind. Doch weil Polizist und Mörder sich zusammentun, läuft die Operation aus dem Ruder. Levison hat dabei ein gutes Gespür für schwarzen Humor und für Spannungsaufbau. Und vor allem tut es dem Buch gut, dass nicht alles ausbuchstabiert wird. Vieles bleibt skizzenhaft, es wird auch kein großer Verschwörungsplot entworfen, es ist schlicht von einem Regierungsprojekt die Rede, für das Männer, ohne dass sie es bemerkt hätten, einer Gehirnoperation unterzogen wurden.

Im Kern ist Levisons Roman eines dieser so intelligenten wie zweckfreien Was-wäre-wenn-Spiele: Was passierte, wenn jeder jeden lesen könnte? Würden alle vereinsamen, oder würden wir einander besser verstehen, weil wir mehr voneinander wissen? Oder hätte die Transparenz am Ende die gleichen Folgen wie die Opazität der Gedanken? "Einander kennen?", sagt Danton in Büchners Stück düster, "wir müßten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren."

Auf einen gewissen philosophischen Überschuss spekuliert auch der neue Roman von Kai Hensel. "Bist du glücklich?" (Hoffmann und Campe, 332 S., geb., 15,99 [Euro]), ein Thriller, der seine Handlung in knapp achtzehn Stunden komprimiert. Am Freitagnachmittag fährt das junge Erfolgspaar mit dem Cabrio ins Wochenende auf ein recht baufälliges Schloss bei Angermünde, das der junge Unternehmer Patrick ersteigert hat. Am Samstag um 9.22 Uhr ist alles zu Ende. Patrick träumt von der "Gamification" der Welt, weil sein App-Spiel "Bist du glücklich?" wie eine Rakete gezündet hat. Doch dann taucht eine Stalkerin auf, die sich bald als hochgradig gefährlich erweist, und auf dem Schloss geschehen merkwürdige Dinge, die nicht nur Patricks Verlobte Laura ahnen lassen, dass die schöne neue Welt des Glücks ein großer Schwindel ist, der sich nur um einen immer höheren Preis vertuschen lässt.

Hensel deutet Details und Funktionsweise des App-Spiels nur vage an, das ist zwar smart, aber bisweilen auch kontraproduktiv, weil dessen Erfolg dadurch kaum begreiflich wird. Ein wenig zu blass und schnittmusterhaft ist auch das Paar ausgefallen, was sich vor allem am Ende rächt. Atmosphärisch trifft David Lynch auf Kubricks "Shining" in der Uckermark, garniert mit einem Blutspritzer Vampirismus, was phasenweise ganz apart wirkt, aber die Schwächen in der Figurenzeichnung nicht kompensieren kann,

Friedrich Ani muss man nicht mehr groß vorstellen. Der Autor, der auch Lyrik und Drehbücher schreibt, hat diesmal keine seiner Kommissars-Serien fortgesetzt. Der Titel "Nackter Mann, der brennt" (Suhrkamp, 224 S., geb., 20 [Euro]) zitiert einen Song, für den man auch mit großer Anstrengung keine Quelle ergoogeln kann. Die Geschichte spielt in einem fiktiven Ort namens Heiligsheim, der unheiliger nicht sein könnte. Der Mann, der dorthin nach vielen Jahren in Berlin und Hamburg und vielen Drogenerfahrungen zurückkehrt, nennt sich Ludwig Dragomir und will Rache. Aber Ani ist nicht der Typ, um daraus einen Alpen-Western zu entwickeln, wie ihn der Film "Das finstere Tal" inszenierte. Stattdessen taucht bald eine Kommissarin auf, weil einige ältere Herren spurlos verschwinden.

Man erkennt sehr rasch den Ani-Sound wieder, mit seinen kargen Sätzen, dem diskreten Mundarteinschlag, den vielen Ellipsen und dem schleppenden Tempo. Und der Ich-Erzähler Dragomir handelt lieber, als dass er allzu viel ausspricht. So muss das ganze hässliche Ausmaß der Geschichte von Missbrauch und Beschweigen in der Vergangenheit vor allem aus seiner Resonanz in Dragomirs Aktionen in der Gegenwart erschlossen werden. Das ist eine kluge und wirksame Erzählstrategie. Der Deus-ex-machina-Einfall am Schluss wirkt dagegen allzu grob.

PETER KÖRTE

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Viel Drive und Intelligenz attestiert Tobias Gohlis dem neuen Krimi von Iain Levison, den er sonst für dessen "coole" Mischung aus Materialismus und Situationsgroteske über die Schwächen der amerikanischen injustice schätzt. In diesem Genre-Mix aus Buddy-Story und Roadmovie mit Verschwörungselementen, lernt Gohlis nicht nur alles über Kunst, Vor- und Nachteile des Gedankenlesens, sondern wird auch noch spannend unterhalten.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Levison hat ein gutes Gespür für schwarzen Humor und Spannungsaufbau." Peter Körte, 22.08.16, Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Das ist intelligente Unterhaltung." Tobias Gohlis, Die Zeit, 01.09.16

"Ein rasanter und raffinierter Thriller." Wolfgang Bortlik, 20 Minuten, 01.11.16

"Ein packender Pageturner und brillanter Mix aus Thriller, Science Fiction und Roadmovie. Daumen hoch!" Schädelspalter, 01.11.16