Zur Religion hielt Philosophie lange zu geringe und hält sie heute zu große Distanz. Die wirkmächtigsten Denker wie Platon, Aristoteles, Descartes, Spinoza, Leibniz, Kant, Hegel, Kierkegaard, Husserl und Wittgenstein waren gar keine Atheisten und Agnostiker gewesen, die zeitgenössischen sind es aber zumeist, als wären sie nur gehorsame Kinder ihrer säkularen Zeit. Kant sah noch alle Wissenschaften abhängen von der regulativen Gottes-idee, und Hegel folgte ihm. Antitheismus wurde zum akademischen Standardmodell des Westens, doch der Monotheismus hat seine aufgeklärten Verächter inzwischen überlebt und ist weltweit längst wieder auferstanden von den Totgesagten - ohne den "ollen Jott" wären Sozialrevolutionen von Arbeitssklaven global aussichtslos. Die vita contemplativa und reine theoria des gotterschaffenen Kosmos werden hier gegen jeden Neopragmatismus und sozialtechnischen Aktionismus verteidigt, um die freigesetzte neuzeitliche Subjektivität in den fälschlich schon verabschiedeten metaphysischen Kosmos zurückzubetten. Der rehabilitierte antike bios theoretikós wird gut rationalistisch als logischer Platonismus interpretiert. Der letzte Teil der Arbeit untersucht frühromantische Fragmente und Aphorismen der europäischen Moralistik als Formen von philosophischem Gehalt in literarischer Gestalt.
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