Ist Eleganz ein veraltetes Wort, das sich zusehends aus unserem Wortschatz verabschiedet und nur mehr oberflächlich mit Mode in Verbindung gebracht wird? Weder mit dem einen noch mit dem anderen geht Ilma Rakusa d'accord. Stattdessen hebt sie die vielen Ebenen der Eleganz und deren Bedeutung im Hier und Jetzt hervor. Die sozialen und politischen Funktionen des Begriffes seien ebenso wenig zu unterschätzen wie das zu bewundernde Elegante in den Künsten und der Architektur - und natürlich finden wir Eleganz auch im Auftreten der Menschen, ob nun in Kleidung oder Haltung, Gesten oder Blicken. Ilma Rakusa zeigt in ihrer feingeistigen Art die innere und äußere Eleganz.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Manuela Reichart empfiehlt den Essay der Autorin Ilma Rakusa. Über Eleganz nachzudenken, Eleganz ins Gedächtnis zu rufen, scheint Reichart in Zeiten des allgemeinen Sichgehenlassens wichtiger denn je. Dass Eleganz nichts mit Luxus zu tun hat, sondern mit einem ästhetischen Verhältnis zur Welt (ein Schelm, wer hier einen Widerspruch erkennt), vermittelt die Autorin laut Reichart auf assoziative, anregende Weise mit Erinnerungen an ihre elegante Mutter, an Audrey Hepburn, Gedichte von Mörike und den Hut von Imre Kertesz. Für die Rezensentin ein willkommenes Plädoyer für gute Manieren und vor allem Respekt vor sich und anderen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dieser schmale Band ist das rechte Buch zur Zeit, unserer Härtezeit, in der die Auseinandersetzung zwischen Geimpften und Ungeimpften absurde Formen annimmt, in der das Sichzurückziehen in die eigenen vier Wände dazu verleitet, sich gehenzulassen...Ein Plädoyer, dem man allzu gern folgt.« (Manuela Reichart, Deutschlandfunk) »Eleganz als ein Wert jenseits von modischem Diktat entspringt einer persönlichen Haltung und schafft sich ihren Ausdruck als Formwillen. Damit ist sie vielleicht das Gegenteil zur schnelllebigen Attitüde, die Stile nur oberflächlich imitiert. Darüber nachzudenken lohnt sicht - mit einer solch eleganten Handreichung zumal!« (Dirk Wolters, Frankfurter Neue Presse)