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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Politische Geographie, Note: 2,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Geographisches Institut), Veranstaltung: Erinnerungsorte des 2.Weltkrieges, Sprache: Deutsch, Abstract: Ende April diesen Jahres entbrannte ein Streit zwischen Russland und Estland wegen der Verlegung eines Kriegsdenkmals aus dem Stadtzentrum Tallinns an den Stadtrand. Der Konflikt zwischen Politikern beider Länder wurde von wochenlangen Demonstrationen begleitet und gipfelte in Unruhen mit Verletzten und Gefangen. Doch was hatte zu diesem…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Politische Geographie, Note: 2,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Geographisches Institut), Veranstaltung: Erinnerungsorte des 2.Weltkrieges, Sprache: Deutsch, Abstract: Ende April diesen Jahres entbrannte ein Streit zwischen Russland und Estland wegen der Verlegung eines Kriegsdenkmals aus dem Stadtzentrum Tallinns an den Stadtrand. Der Konflikt zwischen Politikern beider Länder wurde von wochenlangen Demonstrationen begleitet und gipfelte in Unruhen mit Verletzten und Gefangen. Doch was hatte zu diesem Konflikt geführt? Seit 1947 stand das Denkmal des sowjetischen Befreiungssoldaten im Stadtzentrum Tallinns für den Sieg der Roten Armee über die Truppen Hitlers im 2. Weltkrieg. Während es für eine russische Minderheit in Estland ein wichtiges Symbol gegen die Unterdrückung durch den Nationalsozialismus darstellte, stand dasselbe Denkmal für die estnische Bevölkerung für die ehemalige russische Besatzungsmacht. Die Verlegung der Statue hatte die Beziehungen zwischen Russland und Estland verschlechtert. Nachdem am 27. April diesen Jahres das Denkmal abmontiert worden war folgten Massenunruhen in denen mehr als tausend Menschen festgenommen wurden. Russische Jugendliche blockierten die estnische Botschaft in Moskau und der Oberbürgenmeister Moskaus forderte einen Boykott für Estland. Von Seiten russischer Politiker und Bürger wurde Estland mit dieser Tat eine faschistische Grundhaltung unterstellt. (NZZ Online) Seit dem 30. April diesen Jahres steht das Denkmal des sowjetischen Befreiungssoldaten auf einem Soldatenfriedhof in Tallinn. Die weit reichenden Folgen verdeutlichen, dass es in diesem Streit um weitaus mehr ging als um die simple Verlegung einer Bronzestatue. Bedeutend in diesem Fall sind die unterschiedlichen Symboliken der sich gegenüber stehenden Menschengruppen. Die Russen sehen in diesem Denkmal den Sieg über Hitlers Truppen, für sie ist dies also ein Symbol des Stolzes auf die gemeinsame Vergangenheit. Dasselbe Denkmal bedeutet dagegen aus estnischer Sicht die Unterdrückung durch Russland nach dem 2. Weltkrieg. Der Standort des Denkmals war zentral, im Stadtzentrum Tallinns, so dass die Erinnerung an die Besatzung durch die Zentralität des Standortes wach gehalten wurde. Hierbei wird zum einen deutlich, wie stark ein solches Monument Identitätsstiftend sein kann und zum anderen welche Rolle Interpretationen und Bedeutungszuweisungen dabei spielen. Die folgende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Rolle Gedenkstätten im Prozess des Erinnerns spielen und mit welchen Konzepten Museen oder Dokumentationszentren die Vergangenheit für den Besucher aufarbeiten.
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