Dschalaluddin Rumi (1207 - 1273) ist einer der bedeutendsten Repräsentanten der islamischen Mystik und darüber hinaus neben dem von Goethe so verehrten Hafis einer der größten Meister der persischen Lyrik. Der aus dem Norden des heutigen Afghanistans stammende Rumi war mit seiner Familie nach Konya in der heutigen Türkei geflohen, wo er dem geheimnisvollen Wanderderwisch Schamsuddin begegnete. Dieser Mystiker, in dem sich für ihn Gott selbst manifestierte, inspirierte Rumi zu ekstatischer Liebesdichtung in rauschhaften Bildern und einer mitreißend musikalischen Sprache. Die ganze Welt der…mehr
Dschalaluddin Rumi (1207 - 1273) ist einer der bedeutendsten Repräsentanten der islamischen Mystik und darüber hinaus neben dem von Goethe so verehrten Hafis einer der größten Meister der persischen Lyrik. Der aus dem Norden des heutigen Afghanistans stammende Rumi war mit seiner Familie nach Konya in der heutigen Türkei geflohen, wo er dem geheimnisvollen Wanderderwisch Schamsuddin begegnete. Dieser Mystiker, in dem sich für ihn Gott selbst manifestierte, inspirierte Rumi zu ekstatischer Liebesdichtung in rauschhaften Bildern und einer mitreißend musikalischen Sprache. Die ganze Welt der Erscheinungen, vor allem blühende Frühlingsgärten, wurde ihm zum Symbol für das "Kommen des Freundes". Aber auch Phänomene des Alltags klammerte Rumi nicht aus, denn alles hatte in seiner hierarchisch geordneten Welt seinen eigenen Platz.
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Autorenporträt
Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207-73) war der größte mystische Dichter des Islam und Gründer des Sufi-Ordens der tanzenden Derwische. Rumi erkannte die Liebe, insbesondere die zu Gott, als die Haupttriebfeder des Universums, die ihn zu einem an Gedankenreichtum überquellenden Werk inspirierte. Geprägt von seinen spirituellen Erfahrungen und dieser beseelten Liebe zu Gott ward er auserkoren, einige der schönsten und leidenschaftlichsten Gedichte der Weltliteratur hervorzubringen.
Johann Christoph Bürgel, geboren 1931, ist Professor em. für Islamwissenschaft an der Universität Bern. Für seine Übersetzungen literarischer Texte aus dem Arabischen, Persischen und Urdu ausgezeichnet mit dem Rückert-Preis der Stadt Schweinfurt (1983) und dem Übersetzerpreis der Stadt Bern (1993).
Johann Christoph Bürgel, geboren 1931, ist Professor em. für Islamwissenschaft an der Universität Bern. Für seine Übersetzungen literarischer Texte aus dem Arabischen, Persischen und Urdu ausgezeichnet mit dem Rückert-Preis der Stadt Schweinfurt (1983) und dem Übersetzerpreis der Stadt Bern (1993).
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Lektüre der ins Deutsche übertragenen Gedichte Rumis (1201-1273) des bedeutendsten persischen Mystikers, hat Stefan Weidner vermuten lassen, dass die "Schwierigkeit, den Orient zu verstehen, gar nicht inhaltlicher, sondern ästhetischer Natur" ist. Die verkörperten Ideen seien oft den abendländischen nicht unähnlich, ihre Ausgestaltung und deren Faszination dagegen - in der Lyrik erreicht durch "sprachliche Perfektion" - verschließe sich dem westlichen Menschen zumeist. An dieser Stelle treten die Orientalisten als Vermittler auf - ein großes Glück, aber auch ein Problem, so Weidner. Warum, das zeige dieser Band, der die lange Beschäftigung Johann Christoph Bürgels mit Rumis Werk bündelt und nach Meinung des Rezensenten für Jahrzehnte unerreicht bleiben wird. Bürgel wolle beides - die Gedichte in eine kongeniale sprachliche Form bringen und sie dem deutschsprachigen Leser erklären - und er könne auch beides. Das Problem: Indem er das tue, indem er jedem Gedicht eine Erläuterung beifüge und zugleich die sprachlichen Bilder in kunstvollen deutschen Reimen binde, lege er ihre Bedeutung fest und schotte sie "gegen andere, weitergehende Interpretationen und letztlich gegen die Phantasie des Lesers ab". Ein "typisches Dilemma", das zu einem eigentlich absurden Schluss führt, meint Weidner: Weniger "übersetzerischer Ehrgeiz" und mehr Vertrauen auf die Kraft der bloßen sprachlichen Bilder Rumis hätten dem Text, wenn auch nicht seinem Klang, besser getan.