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Man hat seine Gedichte mit impressionistischen Aquarellen verglichen, man hat ihre Musikalität betont. Seine lyrische Meisterschaft ist bis heute unbestritten. Hier "steht Perle fast neben Perle, und es ist darin, auf Schritt und Tritt, eine bebende Konzentrationskraft der Lebens- und Empfindungsaussage, eine Kunst der Formung zum Einfachen, die in bestimmten Fällen unfehlbar immer wieder, so alt man wird und so oft man etwas davon liest oder sich vorspricht, dies Sich-Zusammenziehen der Kehle, dies Angepacktwerden von unerbittlich süß und wehem Lebensgefühl bewirkt, um dessentwillen man mit…mehr

Produktbeschreibung
Man hat seine Gedichte mit impressionistischen Aquarellen verglichen, man hat ihre Musikalität betont. Seine lyrische Meisterschaft ist bis heute unbestritten. Hier "steht Perle fast neben Perle, und es ist darin, auf Schritt und Tritt, eine bebende Konzentrationskraft der Lebens- und Empfindungsaussage, eine Kunst der Formung zum Einfachen, die in bestimmten Fällen unfehlbar immer wieder, so alt man wird und so oft man etwas davon liest oder sich vorspricht, dies Sich-Zusammenziehen der Kehle, dies Angepacktwerden von unerbittlich süß und wehem Lebensgefühl bewirkt, um dessentwillen man mit sechzehn, siebzehn diesem Tonfall so anhängt." Diese Meisterschaft, die Thomas Mann so beschreibt, zeichnet auch Storms Novellistik aus. Die äußerlich unscheinbaren Schicksale sind es, die "verschwiegenen Herzenskämpfe", die ihn interessieren. Hinter den Fassaden aber sah er die Konflikte und Sprünge. Wie wenige kannte er seine Zeit. Wenn er sie in Idyllen beschrieb, bewahrte und zerstörte er
sie leidend zugleich. Er schuf Erinnerungen gegen das Vergessen und beschwor die Sehnsucht nach etwas, das stets Ziel unserer Suche ist und ewig ortlos bleibt: die Heimat.
Autorenporträt
Theodor Storm, geb. am 14. September 1817 in Husum. Der Rechtsanwalt wurde 1852 von den Dänen wegen politischer Opposition ausgewiesen und kehrte 1864 als Landvogt in seine nun deutsch gewordene Heimatstadt zurück. Ab 1879 war Storm Amtsgerichtsrat. Er starb am 4. Juli 1888 in Hademarschen. Storm gilt als einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus. In seinem Werk ist Storm thematisch den Menschen und der Landschaft seiner Heimat zugewandt und als Künstler der Spätromantik verpflichtet, besonders in seiner liedhaft-innigen, formstrengen Natur- und Bekenntnislyrik. Seine Hauptleistung aber liegt in der Novelle. 58 solcher Novellen umfasst sein Werk, das von lyrisch gestimmten und wehmütig verklärenden Texten bis zu realistischen, stark handlungsbetonten Schicksals- und Chroniknovellen reicht. Immer wieder stellt Storm dabei die menschlichen Leidenschaften und den Kampf des einzelnen gegen überlegene Mächte mit herber, oft tragischer Gefasstheit dar.