Seit dem 5. Lebensjahr schrieb ich auf, was mich berührte, beschäftigte und bewegte. Alles, was mir zu groß im Kopf, zu schwer im Bauch oder zu dunkel fürs Herz war, floss wie ein kleiner Fluss aus meiner Hand auf Papier. Es ist mein Ventil, meine Verarbeitungsstrategie und mein "sich-erden". Ich überlege oder editiere nicht, nachdem ich ein Stück verfasst habe. Und so entstehen Texte, die vielleicht nicht den Norm-Reimen oder einem bestimmten Muster,- sondern frei meinen Gedanken folgen. Ich liebe die Melancholie und den Tiefgang. Ich mag die Kanten im Alltag, authentische Menschen und wenn diese emotional offen davon erzählen, was sie erlebt haben.Und ja,- ich liebe mein eigenes, verrücktes Leben,- jede depressive Episode und das Verlieren darin, jedes Wegrennen-und-nachher-die-Gründe-dafür-Erkennen, jeden klitzekleinen Glücksmoment, die Hypersensibilität, das Wachsein, die Dramen,- doch vor allem die Freiheit und den Mut und die Selbstliebe,- immer das zu tun, was ich gerade möchte. Sonst würde es auch dieses Buch nicht geben.Ich habe mich fast immer einfach treiben lassen, von der Stimme meines Inneren. Dementsprechend oft habe ich mich auch verlaufen und dadurch für mich die Welten im Außen und in mir entdeckt. In diesem zweiten Gedichtband finden sich vor allem Werke, die in den Jahren 2018-2021 entstanden sind, geprägt von Neubeginn und dem Wieder-Einholen der Vergangenheit,-auf der Suche nach dem Selbst, sowie dessen Verstecken und Entdecken.Lockdownmomente und Knockouttage,aber auch das ein oder andere Stück Kindheit,Jugend und Erwachsensein findet Raum zwischen den Zeilen.Und dann bleibt da noch die Vergänglichkeit, der Schmerz und der Tod,- das Festhalten,das Loslassen und das Atmen dazwischen.