Stuttgart und Rom - in diesen Städten erlebt der junge Rückert in den Jahren 1817/18 die nationale Aufbruchstimmung nach den Freiheitskriegen: Sie zeigt sich in seinen politisch engagierten Gedichten, seinen »Volkssagen« mit ihrer Beschwörung einer nationalen Identität, aber auch in der Suche nach historischen und künstlerischen Monumenten der deutschen Größe und Einheit in Italien.Die erhaltenen Teile von Rückerts Reisetagebüchern - in diesem Band erstmals vollständig und kommentiert veröffentlicht - dokumentieren den Austausch mit Literaten und Malern wie Wilhelm Müller, Per Daniel Atterbom, Julius Schnorr von Carolsfeld und Carl Barth. Seine »Gedichte von Rom« artikulieren als versifiziertes Tagebuch Programm und Erwartungen des Aufbruchs nach Rom; die literarisch nicht überformten Fragmente der Tagebücher des italienischen Aufenthalts sowie der Rückreise vermitteln einen lebendigen Eindruck vom Künstleralltagsleben in Italien und geben Zeugnis von der rastlosen Neugierde des Dichters Rückert, der in Rom und im herbstlichen Florenz unter Anleitung von Ramboux und Rumohr die Gelegenheit zu intensiven kunsthistorischen Studien nutzt. Zur »Schweinfurter Edition«:In einer von der Rückert-Gesellschaft initiierten und sorgfältig edierten Ausgabe wird unter der Herausgeberschaft Hans Wollschlägers und Rudolf Kreutners Rückerts Hauptwerk nun wieder zugänglich gemacht.Preis bei Abnahme der ganzen Reihe: EUR (D) 62,-; EUR (A) 63,80
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Eine einfache Rechnung macht der Rezensent Rolf Vollmann auf, zugunsten des Bandes fällt sie freilich nicht aus. Von den 600 Seiten, die er umfasst, sind - und zwar, wie er betont, allerhöchstens - 50 lesenswert, den Rest hätte man bleiben lassen können, wie er war: ungedruckt. Ganz besonders überflüssig ist dabei das Tagebuch einer Romreise (nicht weniger als, da hat Vollmann Zeile für Zeile gelitten, 4328 Verse lang), von der Friedrich Rückert nichts Berichtenswertes mitzuteilen hat. Ja, Vollmann scheut den Superlativ nicht, dies sei, versichert er, "bei weitem das belangloseste, dümmste Zeug, das je einer von Reisen mitgebracht hat". Ausgenommen vom Verdammungsurteil über den Band sind einzig eine Terzinendichtung von "unwiderstehlicher Anmut" und ein Gedicht, das Arno Schmidt in Zettels Traum zitiert: "Wenn auch mich ein Gott...". Der Ton dieses Gedichts, ist, so Vollmann, "einzigartig" in der deutschen Literatur.
© Perlentaucher Medien GmbH
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