Archilochos ist der erste Autor der europäischen Geistesgeschichte, dem es vorrangig um den Ausdruck der eigenen Empfindungen und Gedanken geht. Neu und stilbildend an seinem Werk ist der subjektive Ton; anders als Homer oder Hesoid verzichtet der Lyriker Archilochos auf alles Lehrhafte und Heroische. Wegen seiner Derbheit wurde der im 7. Jahrhundert v. Chr. lebende Dichter lange Zeit weniger geschätzt, diese Direktheit macht ihn heute aber im besonderen Maße interessant.
Während die Epik die Leistungen der Helden der Vergangenheit feierte, präsentiert sich die Lyrik seit ihrer Geburt durch Archilochos als eine Dichtung der Gegenwart. Für ihn, den Begründer der persönlichen Lyrik des Abendlandes, zählt nur das Ich, das Hier und das Jetzt. Seine Poesie dient nicht mehr dem Preis einer legendären Vergangenheit. Sie entsteht allein aus den Emotionen des Dichters, sie nährt sich aus seiner Liebe und seinem Haß. Mit wilder Schroffheit vollzog Archilochos den Umschlag von der epischen zur lyrischen Epoche. Mit seiner sachlichen, nüchternen, unpathetischen und prosaischen Sprache formulierte er den revolutionären Bruch. So kam der entschiedene Realismus zustande, mit dem die griechische Lyrik einsetzt.
Während die Epik die Leistungen der Helden der Vergangenheit feierte, präsentiert sich die Lyrik seit ihrer Geburt durch Archilochos als eine Dichtung der Gegenwart. Für ihn, den Begründer der persönlichen Lyrik des Abendlandes, zählt nur das Ich, das Hier und das Jetzt. Seine Poesie dient nicht mehr dem Preis einer legendären Vergangenheit. Sie entsteht allein aus den Emotionen des Dichters, sie nährt sich aus seiner Liebe und seinem Haß. Mit wilder Schroffheit vollzog Archilochos den Umschlag von der epischen zur lyrischen Epoche. Mit seiner sachlichen, nüchternen, unpathetischen und prosaischen Sprache formulierte er den revolutionären Bruch. So kam der entschiedene Realismus zustande, mit dem die griechische Lyrik einsetzt.