Aus seinen Tagebüchern der Jahre 1933-1945 destillierte Klemperer sein Buch über die Sprache des Dritten Reiches, "LTI", das er 1947 als "Erziehungsbuch" verstand, um der Fortdauer faschistischen Denkens etwas entgegenzusetzen. Margret und Siegfried Jäger rekonstruieren Klemperers Sprach- und Gesellschaftskritik und wenden seine Methode auf die Gegenwart an. Ihre Analysen beziehen sich auf aktuelle Textbeispiele und Illustrationen zentraler deutscher Zeitungen und Zeitschriften, auf Politikerreden aus jüngster Zeit und auf Alltagsinterviews. Eine fatale Erbschaft wird offensichtlicht und eine schleichende Restauration rechts-konservativer Ideen unter links-liberalem Etikett.