„Gefährliche Vergangenheit“ ist bereits der dritte Teil von Michelle Ravens Hunter-Serie, doch bis auf wenige Gespräche über bisherige Schicksalsschläge oder Anekdoten über Familientreffen, die zudem noch kurz erklärt werden, habe ich mich in der Handlung nicht fremd gefühlt.
Jeder Teil der Reihe
widmet sich einem der vielen Geschwister und dieses Mal dürfen wir die schöne Leigh kennenlernen.…mehr„Gefährliche Vergangenheit“ ist bereits der dritte Teil von Michelle Ravens Hunter-Serie, doch bis auf wenige Gespräche über bisherige Schicksalsschläge oder Anekdoten über Familientreffen, die zudem noch kurz erklärt werden, habe ich mich in der Handlung nicht fremd gefühlt.
Jeder Teil der Reihe widmet sich einem der vielen Geschwister und dieses Mal dürfen wir die schöne Leigh kennenlernen.
Die junge Frau muss in ihrer Situation besonders stark sein, denn vor ein paar Jahren starb bei einem Autounfall ihr damaliger Freund und sie selbst sitzt seitdem im Rollstuhl, obwohl die Ärzte dafür keine medizinische Erklärung haben. Nichts erinnert mehr an ihr altes Leben und es scheint, als ob das lebensfrohe Mädchen damals im Wrack gestorben ist, um nun als ein von Schuldgefühlen geplagtes Mauerblümchen wiedergeboren zu werden, die sich keine Freude gönnt und am liebsten alleine in ihrem kleinen Häuschen grübelt.
Leighs Nachbar Barker wirkt da wie ein Geschenk des Himmels, denn er kümmert sich rührend um die neue Bekannte und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite, was besonders dringend ist, da Leigh von einem Unbekannten Drohbriefe mit seltsamen Andeutungen erhält. Kann es ein Zufall sein, dass Barker immer in der Nähe ist, wenn die nächste Botschaft kommt?
Von der Inhaltsangabe bin ich sehr neugierig geworden, denn ich selbst bin ein eher misstrauischer Mensch und bei Fremden zuerst zurückhaltend. Wie Leigh würde ich erst einmal zögern, wenn ein gutaussehender Mann mir seine uneigennützige Hilfe anbieten würde, wenn ich ihm durch gelähmte Beine auch noch körperlich unterlegen wäre, würde dies natürlich meine Skepsis anstacheln! Kann sich ein Mann im besten Alter wirklich in eine Rollstuhlfahrerin verlieben? Die Zweifel an Barkers Ehrlichkeit wurden glaubhaft beschrieben und ihr innerer Zwiespalt zwischen Vertrauen und Misstrauen gut in Szene gesetzt, sodass wir Leser ebenfalls mit ihr zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit schwanken.
„Gefährliche Vergangenheit“ ist aber nicht nur mein erstes Buch der Autorin, sondern zugleich mein erster Ausflug in das Genre „Romantic Thrill“, welche vom Egmont Lyx Verlag erst im September 2010 gestartet wurde.
Beim Lesen hat sich dann schnell gezeigt, dass Michelle Raven ein wahres Talent für dieses Genre besitzt, denn die Ungewissheit wer der anonyme Angreifer ist und wie weit derjenige in seinem Wahn gehen würde, hat mich sehr beschäftigt, zumal meine Sympathie mit der Protagonistin von Seite zu Seite wuchs und damit auch meine Angst, um die fiktive Person. Von der Intensität der romantischen Szenen war ich dann genauso überrascht, denn die zarten Gefühle der beiden entwickeln sich schnell zu einem Feuerwerk der Gefühle, die in einem wahren Sturm gipfeln und mir sprichwörtlich rote Ohren beschert haben. ;-)
Die Tätersuche bleibt bis zum Schluss spannend und in einem hart umkämpften Finale um Leben und Tod schafft die Autorin einen gelungenen Abschluss!
Beim Stöbern auf der Homepage von Michelle Raven (http://www.michelleraven.de/) und in anderen Rezensionen zu ihren Werken wird schnell klar, dass sie ein Faible für die SEALS - eine Spezialeinheit der US Navy - hat und manche Leser etwas enttäuscht waren, dass diese Herren nur einen kurzen Auftritt hier hatten. Mir gefällt das aber gerade gut, denn ich habe die muskulösen „Halbgötter“ eher als störend empfunden, da sie im starken Kontrast zu den sonst verletzlichen Charakteren stehen, aber wer coole Helden bevorzugt, wird von ihnen bestimmt begeistert sein – das ist wie immer Geschmackssache. :)
Ich habe jedenfalls mit Leigh mitgefiebert und einige schöne Lesestunden gehabt, deswegen war das bestimmt nicht mein letztes Buch der Autorin und ich bin mir fast sicher nun auch ein neues Lieblingsgenre gefunden zu haben – dann aber bitte ohne Soldaten. :-P