Schmutzige Geschäfte
„Gefährlicher Frühling“ spielt zur Hälfte in Tunesien und Ägypten zur Zeit des Arabischen Frühlings vor mittlerweile vier Jahren und zur Hälfte im sächsischen Leipzig. Was für eine geniale Idee, diese beiden Schauplätze miteinander zu verbinden.
Wir schreiben den 17.
Dezember 2010: Es ist der Tag, an dem sich Gemüsehändler Essad aus Verzweiflung selbst verbrennt.…mehrSchmutzige Geschäfte
„Gefährlicher Frühling“ spielt zur Hälfte in Tunesien und Ägypten zur Zeit des Arabischen Frühlings vor mittlerweile vier Jahren und zur Hälfte im sächsischen Leipzig. Was für eine geniale Idee, diese beiden Schauplätze miteinander zu verbinden.
Wir schreiben den 17. Dezember 2010: Es ist der Tag, an dem sich Gemüsehändler Essad aus Verzweiflung selbst verbrennt. Gleichzeitig ist dies der Beginn der Revolution in Tunesien.
Alexandria, am 5. Januar 2011: Sayed Bilal, wird zu Tode gefoltert, weil er ein Salafist ist. Sein Peiniger heißt Mohamad. Kalem Ryshad identifiziert sich mit Bilal und gerät dabei ins Visier der Machthaber. Es geht um Folter, Vergewaltigung und Gehirnwäsche.
Leipzig, zwei Jahre später: Hanna Stieg, Chefin von WesTex, wird in ihrem Büro erschossen. Kommissarin Charlotte Petzold und ihre Kollegin und Freundin Claudia ermitteln. Aber Claudia ist befangen, denn sie ist mit Leander Lore, dem Lover von Hanna, liiert.
Sekretärin Franka verdächtigt ihren Kollegen Mohamad. Handelt es sich um den Folterknecht aus dem anderen Erzählstrang? Hier geht es um illegale Waffenlieferungen, Korruption und Geldwäsche. Wie geht das alles zusammen?
Viele Ebenen des organisierten Verbrechens und des Ermittlungsapparates werden berührt. Der einzelne Mensch wird oftmals hart getroffen von den Handlungen der Mächtigen und ihrer skrupellosen Handlanger.
Am Anfang fand ich die Sprache etwas holprig, aber das brandaktuelle, hochbrisante Thema und dadurch, dass gleich Spannung aufgebaut wird, machen dies wieder wett. Denn viele Figuren und Verbrechen gehen auf tatsächliche Ereignisse zurück.
Allerdings bin ich weder mit Charlotte, noch mit Claudia wirklich warm geworden. Der junge Mario Lasslo dagegen, der war mir sofort sympathisch. Die Auflösung ist unerwartet und schreit geradezu nach einer Fortsetzung.
Fazit: Eine gelungene Mischung aus Fiktion und Fakten, deren Auflösung noch nachhallt, wenn man das Buch schon zur Seite gelegt hat. Sehr lesenswert!