Weil im Zentrum des dichterischen Werks von Konstantinos Kavafis (1863-1933), Begründer der modernen griechischen Dichtung, gleichberechtigt neben den Liebesgedichten die historischen Gedichte stehen, tritt neben Um zu bleiben, den erfolgreichen Band mit Liebeslyrik (BS 1020; Radierungen von David Hockney), eine Auswahl der historischen Gedichte - wiederum in Übertragungen von Michael Schroeder.
In den historischen Gedichten umkreist Kavafis, der in Konstantinopel und Alexandria lebte, Betrug und Täuschung, Fallen und tapferes Ausharren, Angst und Vermessenheit, stolze Erwartung und vergebliche Mühe - den sicheren, nie aber konkret absehbaren Untergang des Bestehenden. Die Dramaturgie der Personen und Ereignisse ist dicht, auf der Bühne befinden sich die hellenistische Welt und das sterbende Byzanz, Kleinasien, Syrien, Ägypten, der »melting pot« des östlichen Mittelmeers, die Zentren des Durcheinanders: Alexandria, Antiochia, Konstantinopel. Nicht Sternstunden der Geschichte, sondern den vergänglichen Augenblick hält Kavafis fest. Illusionslos, ohne Klage, mit melancholischer Ironie umfahren seine Gedichte die persönliche Wunde: den unwiederbringlichen Verlust einer großen Vergangenheit.
In den historischen Gedichten umkreist Kavafis, der in Konstantinopel und Alexandria lebte, Betrug und Täuschung, Fallen und tapferes Ausharren, Angst und Vermessenheit, stolze Erwartung und vergebliche Mühe - den sicheren, nie aber konkret absehbaren Untergang des Bestehenden. Die Dramaturgie der Personen und Ereignisse ist dicht, auf der Bühne befinden sich die hellenistische Welt und das sterbende Byzanz, Kleinasien, Syrien, Ägypten, der »melting pot« des östlichen Mittelmeers, die Zentren des Durcheinanders: Alexandria, Antiochia, Konstantinopel. Nicht Sternstunden der Geschichte, sondern den vergänglichen Augenblick hält Kavafis fest. Illusionslos, ohne Klage, mit melancholischer Ironie umfahren seine Gedichte die persönliche Wunde: den unwiederbringlichen Verlust einer großen Vergangenheit.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Konstantinos Kavafis, den griechischen Dichter, der an seinem 70. Geburtstag 1933 verstarb, ist für Hugo Dittberner ein moderner Klassiker. Übersetzt wurde der Dichter schon oft ins Deutsche, berichtet der Rezensent, aber Michael Schroeders neue Übersetzung findet er besonders schön und befreiend direkt. Daten und Taten aus der griechischen Geschichte erwarten den Leser, destillierte Sinn- und Sittenbilder, manchmal arg ideologisch gestimmt, meint Dittberner. Überrascht ist er vor allem darüber, dass ihn diese gleichsam überholte Schreibe nicht gestört hat. An der Ausgabe hat er so überhaupt nichts auszusetzen. Im Gegenteil: Gestaltung, Übersetzung und das Nachwort des Übersetzers finden beim Rezensenten, der sich ausführlich, aber eher umständlich zum Werk äußert, großen Anklang.
© Perlentaucher Medien GmbH
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