Abdullah kommt aus Syrien. Er ist 16, als er aus seinem Heimatort Ar-Raqqa flieht. Sein älterer Bruder wurde verschleppt, sein Vater bei einem Bombenangriff getötet. Weil die Bedrohung immer größer wurde, stattete seine Familie ihn mit Geld aus. Abdullah schlug sich nach Deutschland durch. In einem Jugendheim findet er Sicherheit und ein neues Zuhause. Doch das Ankommen ist nicht leicht: Hautnah erlebt Abdullah, dass Flüchtlinge wie er als "Islamratten" beschimpft werden. Ständig spürt er misstrauische Blicke. Doch er bekommt auch immer wieder freundliche Hilfe, die ihm Hoffnung gibt. Hoffnung auf seine Zukunft in Deutschland, in einer Welt ohne Krieg.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Seinem aufklärerischen Anspruch wird das Buch von Abdullah al-Sayed erfreulicherweise gerecht. Nur stilistisch lässt es leider zu wünschen übrig, findet Rezensent Nicolas Freund. Wie wohl die Zusammenarbeit zwischen dem jungen Syrer und seiner Herausgeberin Kerstin Kropac ausgesehen hat, fragt sich Freund und kann sich gut vorstellen, dass einige der doch recht drögen Passagen eher aus der Feder der erwachsenen Deutschen stammen. Gewissenhaft und ausdrucksvoll beschreibt "Geflüchtet" die Zustände in Syrien, erzählt von Flucht und dem versuchten Neustart in Deutschland und vergleicht das Leben und die Gewohnheiten hier und dort, lesen wir. Dabei wirkt es jedoch an vielen Stellen allzu didaktisch und "glatt". Würde ein zwölfjähriger Junge, der zum ersten Mal eine Schusswaffe in der Hand hält, wirklich denken: "Dieses Ding hat aus normalen Familienvätern Mörder gemacht"? Dies bezweifelt der Rezensent doch stark.
© Perlentaucher Medien GmbH
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