Das Verhältnis von Gefühlen, Geschlecht und Macht ist vertrackt und von sozialen Zuschreibungen, Mythen und Stereotypen geprägt. Daraus entstehen Spannungen und Konflikte, die Frauen in Führungspositionen in eine 'Lose-Lose-Situation' versetzen. Für sie existieren keine eindeutigen Emotionsnormen, die den Gefühlen einen sozialen Rahmen geben und die Grundlage für Emotionsarbeit sind. Mit dem Begriff des Affektmanagements legt die Autorin eine affektsensible Erweiterung des soziologischen Konzepts der Emotionsarbeit vor. Sie zeigt, wie Managerinnen widersprüchliche Erwartungen an sie verhandeln und dabei auch geschlechtsspezifische Diskurse nutzen.
»[Sauerborns Arbeit] macht überzeugend deutlich, dass nicht nur Emotionen, sondern auch Affekte Objekte gezielten Managements darstellen, so dass der Begriff des Affektmanagements eine sinnvolle Perspektiverweiterung für beide Forschungsperspektiven darstellt.« Manuela Beyer, Soziologische Revue 2022; 45(1): 61-76