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Folgewirkungen des Nationalsozialismus auf der Täterseite wurden bisher nur lückenhaft untersucht. Jan Lohl schließt diese Lücken in seiner umfassenden Analyse.Die Studie untersucht die intergenerationellen Folgen des Nationalsozialismus auf der »Täterseite« und ihre politische Handlungsrelevanz: Ausgehend von einer konzeptuellen Erweiterung der »Unfähigkeit zu trauern« (Alexander & Margarete Mitscherlich), werden die Spuren einer affektiven Integration in die NS-Volksgemeinschaft über drei Generationen hinweg systematisch nachgezeichnet. Neu ist die Erkenntnis, dass der nationalsozialistische…mehr

Produktbeschreibung
Folgewirkungen des Nationalsozialismus auf der Täterseite wurden bisher nur lückenhaft untersucht. Jan Lohl schließt diese Lücken in seiner umfassenden Analyse.Die Studie untersucht die intergenerationellen Folgen des Nationalsozialismus auf der »Täterseite« und ihre politische Handlungsrelevanz: Ausgehend von einer konzeptuellen Erweiterung der »Unfähigkeit zu trauern« (Alexander & Margarete Mitscherlich), werden die Spuren einer affektiven Integration in die NS-Volksgemeinschaft über drei Generationen hinweg systematisch nachgezeichnet. Neu ist die Erkenntnis, dass der nationalsozialistische kollektive Narzissmus tradiert wird und welche Mechanismen hierbei wirksam werden.Auf dieser Basis gelingt der Nachweis, dass NS-Gefühlserbschaften in der Enkelgeneration eine Andockstelle für jene paranoiden Ideologien darstellen, die in rechtsextremen Gruppen vermittelt werden. Das intergenerationelle Verhältnis von aktuellem Rechtsextremismus und Nationalsozialismus ist nicht nur zu erklären, sondern ist selbst ein Erklärungsfaktor für die Entwicklung nationalistischer und antisemitischer Handlungsmuster.
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Autorenporträt
Jan Lohl, Diplom-Sozialwissenschaftler, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover. Arbeitsschwerpunkte: psychoanalytische Sozialpsychologie, politische Psychologie, Generationenforschung, Sozialpsychologie von Integration und Ausgrenzung, Sozialpsychologie des Nationalsozialismus und seiner Nach- und Folgewirkungen, sozialwissenschaftliche Tiefenhermeneutik.
Rezensionen
»Mit Bezug auf Sigmund Freuds Formulierung einer sich tradierenden 'Gefühlserbschaft' untersucht der Autor anhand einer umfangreichen Materialsammlung bisheriger wissenschaftlicher Befunde und Theorieansatze aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Sicht trans- und intergenerationale Aspekte affektiver NS-Verstrickungen über drei deutsche Generationen hinweg, nicht zuletzt als Hintergründe und Wurzeln für das Entstehen von Rechtsextremismus.« Annette Vieth, Jahrbuch für Literatur & Psychoanalyse. Freiburger literaturpsychologische Gesprache Bd. 32