Gegen die mediale Überflutung mit Bildern setzt John Berger seinen unverwechselbar intuitiven Blick und die meditative Kraft der Konzentration. Auch seine jüngsten Essays zur Kunst sind weit mehr als Kunstkritik im üblichen Sinn. Sie spannen den Bogen von der Höhlenmalerei und den Porträts von Faijum über Michelangelo und Rembrandt bis zu van Gogh und Frida Kahlo.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Auch von der jüngsten Textsammlung des Essayisten und Kunstkritikers John Berger ist die Rezensentin Verena Auffermann begeistert. Denn Berger sehe "die Bilder nicht losgelöst vom Lebenszusammenhang" und sei kein Theoretiker. "Er tut etwas sehr Einfaches, beinah Kindliches, er befragt die Bilder." Einen "schönen Ausflug" nennt sie deshalb das Eintauchen in seine "unangestrengten Überlegungen zu den Brüchen" (die man erst einmal erkennen muss)" im Werk von Edgar Degas, Brancusi, Morandi oder Frida Kahlo. Berger begehe dabei einen "neuen Weg, Zeit zu beschreiben". Ähnlichkeit ist ihm ein anderes Wort für Gegenwart. Ähnlichkeit auf Bildern, erklärt Auffermann Bergers These, "kann man sogar erkennen, wenn man das Modell oder ein Bild des Modells nie gekannt hat". Zu bemängeln hat sie lediglich eine neue "leicht depressive Haltung" gegenüber der heutigen Schnelllebigkeit und dem "Profit", in seinen Zeitdiagnosen bleibe Berger deshalb angesichts dieser "weinerlichen Haltung hinter seinen Standards zurück". Editorische Kritik übt die Rezensentin schließlich an der "grassierenden Unsitte", auf genaue Angaben über Erscheinungsort und Erscheinungsjahr der Texte zu verzichten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Man liest die Essays und der Geist fliegt mit. Ein schöner Ausflug" Verena Auffermann, DIE ZEIT