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Ein Werk wie dieses hätte Novalis - so heißt es zu Absicht, Anlage und Plan seiner «Enzyklopädie» - schreiben wollen: «Jedes Stück meines Buchs, das in äußerst verschiedner Manier geschrieben sein kann - in Fragmenten - Briefen - Gedichten - wissenschaftlich strengen Aufsätzen usf. - einem oder einigen meiner Freunde dediziert.» Und zwar: «Mein Buch muß die kritische Metaphysik des Rezensierens, des Schriftstellerns, des Experimentierens und Beobachtens, des Lesens, Sprechens usf. enthalten.» Mithin alles und noch viel mehr; woran das Unterfangen wohl gescheitert ist. Doch hier wird nun ein…mehr

Produktbeschreibung
Ein Werk wie dieses hätte Novalis - so heißt es zu Absicht, Anlage und Plan seiner «Enzyklopädie» - schreiben wollen: «Jedes Stück meines Buchs, das in äußerst verschiedner Manier geschrieben sein kann - in Fragmenten - Briefen - Gedichten - wissenschaftlich strengen Aufsätzen usf. - einem oder einigen meiner Freunde dediziert.» Und zwar: «Mein Buch muß die kritische Metaphysik des Rezensierens, des Schriftstellerns, des Experimentierens und Beobachtens, des Lesens, Sprechens usf. enthalten.» Mithin alles und noch viel mehr; woran das Unterfangen wohl gescheitert ist. Doch hier wird nun ein weiterer Versuch in dieser Richtung gewagt und womöglich - unter völlig andern zeitgeschichtlichen Voraussetzungen - auch gewonnen. Felix Philipp Ingolds Gegengabe - Folgeband zu seinem großen Dichtwerk Wortnahme (Engeler 2005) - ist ein literarisches Kompendium, gleichermaßen geeignet zum Nachlesen, Nachdenken und Nachschlagen, ein ebenso weitläufiges wie vielfältiges Buch, das reiche Gaben aus der Dreifelderwirtschaft des Autors bereithält: Kritisches in Form von Essays, Rezensionen und Traktaten, Poetisches in Form von Gedichten, dichterischer Prosa und Übersetzungen, Privates auch, das auf Reisen, beim Lesen, aus Träumen oder aus persönlichen Korrespondenzen zusammengetragen wurde. Zu Ingolds Gegengabe gehört auch eine Auswahl seiner Fotobilder, in denen alltägliche, bisweilen triviale Motive in jenem Augenblick festgehalten sind, da sie ins Künstliche, ja Fantastische zu kippen scheinen - ein Punkt, ein Effekt, den immer wieder auch die Texte dieses Autors kenntlich machen.
Autorenporträt
Felix Philip Ingold, lebt und arbeitet nach langjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit als Schriftsteller, Publizist und Übersetzer in Romainmôtier/VD. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Petrarca-Preis für literarische Übersetzung, der Ernst-Jandl-Preis für Lyrik, der Erlanger Preis für Übersetzung als Poesie und der Basler Lyrik-Preis.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eingenommen ist Rezensent Burkhard Müller für diesen Band des Literaturwissenschaftlers, Übersetzers und Schriftstellers Felix Philipp Ingold. Er schätzt ihn nicht nur als ein Alterswerk mit einem "gelassenen Verhältnis zur Form", sondern betrachtet ihn gar als eine "neue Art von Buch", weil es unterschiedliche Gattungen - autobiografische Formen, Essays oder Gedichte - vereint. Generell sieht er die Intention des Autors darin, "auf dem Weg des Überpersönlichen etwas Höchstpersönliches" zu realisieren. Er hebt hervor, dass Ingold hier die Distanz zum Gegenstand, der Literatur, die er als Philologe immer zu wahren hatte, aufgeben kann und dies auch tut. Der Band zeichnet sich für ihn aus durch seinen ungeheuren Reichtum an Leseerfahrung. Ja, Müller sieht darin den Beweis des Satzes, dass Lesen klug mache. Und nicht nur das: im Fall des vorliegenden Werks kann der Rezensent auch sagen: Lesen macht glücklich.

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