24,80 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 2-4 Wochen
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

»Gegenüberglück« - das ist für Sebastian Kleinschmidt eine Art Wechselrede des Geistes, lebendige Formel für das Zwiegespräch des Lesens, Signatur des Staunens und der Freude des Erkennens.Im Laufe seiner 18jährigen Tätigkeit als Chefredakteur der legendären Zeitschrift »Sinn und Form« ist Sebastian Kleinschmidt vielen großen Namen des literarischen und philosophischen Lebens begegnet. Warum es gerade Hans-Georg Gadamer, Georg Lukács, Ernst Jünger, Elias Canetti, Bertolt Brecht, George Steiner, Gerhard Nebel, René Girard, Vladimir Jankélévitch, Peter Huchel, Hartmut Lange, Thomas Hürlimann und…mehr

Produktbeschreibung
»Gegenüberglück« - das ist für Sebastian Kleinschmidt eine Art Wechselrede des Geistes, lebendige Formel für das Zwiegespräch des Lesens, Signatur des Staunens und der Freude des Erkennens.Im Laufe seiner 18jährigen Tätigkeit als Chefredakteur der legendären Zeitschrift »Sinn und Form« ist Sebastian Kleinschmidt vielen großen Namen des literarischen und philosophischen Lebens begegnet. Warum es gerade Hans-Georg Gadamer, Georg Lukács, Ernst Jünger, Elias Canetti, Bertolt Brecht, George Steiner, Gerhard Nebel, René Girard, Vladimir Jankélévitch, Peter Huchel, Hartmut Lange, Thomas Hürlimann und Botho Strauß waren, mit denen er eine »Stunde der wahren Empfindung « (Handke) teilte, wird man aus den Texten selbst erfahren. Auch wenn sie der Form nach den reinen Essay und das klassische Gespräch verkörpern, gelingt Kleinschmidt in beidem etwas sehr Eigenes, fast Paradoxes: Strenge übt sich in Vorsicht, Offenheit kennt ihre Begrenztheit und Urteilskraft ihr Suchtpotential.»Vor jeder Begegnung, die beglückt, weil sie etwas befreit, das unerkannt in uns gefangen ist,liegen die Zufallswege, die zu ihr führen.« Sebastian Kleinschmidt
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Sebastian Kleinschmidt, 1948 in Schwerin geboren, studierte Philosophie und Ästhetik und war von 1991 bis 2013 Chefredakteur der Kulturzeitschrift Sinn und Form. Er lebt als Essayist und Herausgeber in Berlin. Bei Matthes & Seitz Berlin erschienen zuletzt die Essaybände Spiegelungen und Lob der Autorität.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.07.2008

Lob des Pathos

Es gibt harte und weichere Formen der Reaktion auf Dissidententum. Die harte lernte Sebastian Kleinschmidt als von einem Kommilitonen verratener Dissident in der DDR kennen. Die weichere, da er es wagte, bald nach der Wiedervereinigung als Chefredakteur der in das neue Deutschland hinübergeretteten Zeitschrift "Sinn und Form" dort Ernst Jünger zu publizieren. Nicht nur Walter Jens schäumte ob dieses Tabubruchs vor Wut. Kleinschmidt ist ein überaus gelassener Tabubrecher und Grenzgänger. In seiner Essay-Sammlung "Gegenüberglück" formuliert er im Anschluss an ein mit Hans-Georg Gadamer geführtes Gespräch sein Programm in einem Satz: "Gelassenheit und Wartenkönnen zählen daher zu den hermeneutischen Kardinaltugenden." Gelassenheit ist die Mutter der Höflichkeit. Höflich und kenntnisreich verabschiedet sich der ehemals kritische DDR-Marxist von Brecht und Lukács und entdeckt nicht nur Ernst Jünger, sondern auch dessen schwierigen, aber völlig zu Unrecht vergessenen feurigen Verbündeten Gerhard Nebel neu. Das Zentrum seines Buches findet der Leser in dem Aufsatz "Pathosallergie und Ironiekonjunktur". Hier plädiert er ungeschützt und mit Hegel argumentierend für das Pathos als konstituierendes Element der Kunst und stellt fest: "In nichts scheint sich unsere nüchterne, verehrungsunwillige, von Visionen enttäuschte Zeit so zu gefallen wie in der Ablehnung dessen, was man die Autorität des Ergreifenden nennen könnte." Zwar begreift Kleinschmidt die Ironie als Gegenteil des Pathos, bleibt aber auch hier gerecht in einem Satz von aphoristischer Scharfsicht: "Wahrhafte Ironie, scheint mir, ist Verbergen von Frömmigkeit." Brillante Essays, scheint uns, sind das Verbergen eines Kampfes - eines Kampfes um Gewissen und Gerechtigkeit. (Sebastian Kleinschmidt: "Gegenüberglück". Essays. Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2008. 259 S., geb., 24,80 [Euro].) mmes

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr