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Den Ausgangspunkt nehmen die Beiträger diesen Bandes in der Feststellung, daß sich die Menschen der Renaissance bereits mit der ganzen Breite des Verhältnisses zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft befaßt haben, und zwar auf den unterschiedlichsten Gebieten ihrer differenzierten Tätigkeit. Der Mittelpunkt der Betrachtung ist hier die Politik. Nicht zuletzt im Bezug auf die Diskussion über die Diffusion und Auflösung des Politischen in Wirtschaft und Gesellschaft stellt sich die Frage, ob und in welcher Weise die Perspektiven der Renaissance auch heute von Bedeutung sein können. Die…mehr

Produktbeschreibung
Den Ausgangspunkt nehmen die Beiträger diesen Bandes in der Feststellung, daß sich die Menschen der Renaissance bereits mit der ganzen Breite des Verhältnisses zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft befaßt haben, und zwar auf den unterschiedlichsten Gebieten ihrer differenzierten Tätigkeit. Der Mittelpunkt der Betrachtung ist hier die Politik. Nicht zuletzt im Bezug auf die Diskussion über die Diffusion und Auflösung des Politischen in Wirtschaft und Gesellschaft stellt sich die Frage, ob und in welcher Weise die Perspektiven der Renaissance auch heute von Bedeutung sein können. Die Beiträger sind sich einig in der Annahme, daß die thematische Konfrontation des offenen Horizonts der Renaissance mit dem Zeitalter der Globalisierung einen besonders kreativen Vorgang auch im Hinblick auf die Erkenntnis der Renaissance darstellt. Darüber hinaus leistet dieses Experiment einen wichtigen Beitrag zur systematischen Historisierung der Renaissance-Bilder.Inhalt:Michael Matthiesen und Martial Staub: Pro Patria vivere - Mars und Clio im ExilChristian Meier: Genese und Horizont des PolitischenWerner J. Patzel: Konkurrenz und Korruption als Kategorien des PolitischenM. E. H. Nicolette Mout: Die Politik des Gelehrten: der polemische ErasmusBirger P. Priddat: Unternehmer in Renaissancerepubliken: der Fall Alberti. Proportionierte Haushaltstugenden als Komplementärhaltung für abenteuerliche HandelsgeschäfteAnthony Pagden: Politics, Possession and Projection: Changing European Visions of the World
Autorenporträt
Michael Matthiesen, geb. 1959, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen.Martial Staub, geb. 1964, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.07.2004

Abgerüstet
Machiavelli und die Gegenwart der Renaissance
„Gegenwarten der Renaissance” heißt eine von zwei jungen Wissenschafts- und Kulturhistorikern am Max-Planck-Institut Göttingen initiierte Vortragsreihe, die jetzt ihren ersten publizistischen Niederschlag gefunden hat (Michael Matthiesen und Martial Staub (Hrsg.), Gegenwarten der Renaissance - I. Handeln zwischen ‚Virtù‘ und ‚Fortuna‘: Verfügbarkeit und Verantwortung. Wallstein Verlag, Göttingen 2004. 207 Seiten, 15 Euro). Mit ihrer hochkarätig besetzten Reihe wollen Matthiesen und Staub das beklagenswerte Schicksal sowohl der Renaissanceforschung als auch der Ideengeschichte in Deutschland - beide wurden vom Nationalsozialismus ihrer ersten Blüte beraubt und in eine Emigration ohne Wiederkehr getrieben - reflektieren und ansatzweise reparieren.
Das gelingt den Beiträgen des vorliegenden Bandes in unterschiedlich guter Weise. Christian Meier, der im expliziten Ausgang von Carl Schmitt über „Genese und Horizont des Politischen” (bei den Griechen, wo sonst?) räsoniert, tut dies im Bewusstsein, ein Klassiker zu sein, der sich an Klassizisten wendet. Und M. E. H. Nicolette Mout, die über Erasmus als Polemiker schreibt, entwirft ein elegantes portrait in miniature des Humanisten als junger Krieger und alter Defensivstratege. Den größten Gewinn zieht der Leser aus dem (leider) kürzesten Beitrag des Bandes: der Einleitung der beiden Herausgeber über „Mars und Clio (sic!) im Exil”, hinter der sich eine skizzenhafte Rezeptionsgeschichte Machiavellis im deutschen 20. Jahrhundert verbirgt - eine Geschichte, die man sich ausnahmsweise einmal doppelt so lang gewünscht hätte.
ff
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