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Lahmgelegte Industrie- und Energieanlagen, gestohlene Geheimdokumente und Firmengeheimnisse, ausgespähte Konto- und Personendaten, bedrohte Verkehrs- und Gesundheitssysteme - die Abhängigkeit von Computern hat sich zur Achillesferse unseres Lebens entwickelt. Über Internetanschlüsse und Smartphones kann jeder, der das nötige Knowhow besitzt, in Wohnungen, Büros und Fabriken eindringen. Wir vertrauen auf unsere Virenscanner und IT-Abteilungen, doch spätestens die Abhör- und Spionageaffäre um die NSA zeigt, wie fatal diese Haltung ist. Denn auf dem Spiel stehen tatsächlich nicht weniger als die…mehr

Produktbeschreibung
Lahmgelegte Industrie- und Energieanlagen, gestohlene Geheimdokumente und Firmengeheimnisse, ausgespähte Konto- und Personendaten, bedrohte Verkehrs- und Gesundheitssysteme - die Abhängigkeit von Computern hat sich zur Achillesferse unseres Lebens entwickelt.
Über Internetanschlüsse und Smartphones kann jeder, der das nötige Knowhow besitzt, in Wohnungen, Büros und Fabriken eindringen. Wir vertrauen auf unsere Virenscanner und IT-Abteilungen, doch spätestens die Abhör- und Spionageaffäre um die NSA zeigt, wie fatal diese Haltung ist. Denn auf dem Spiel stehen tatsächlich nicht weniger als die Sicherheit und der Wohlstand unseres Landes - und jedes Einzelnen von uns. Großkonzerne wehren Hunderttausende Virenangriffe ab - täglich. Internetkriminalität hat schon über die Hälfte der deutschen Unternehmen getroffen und setzt inzwischen weltweit mehr Geld um als der Drogenhandel. Jeder zehnte Privat-PC gilt als gekapert und wird unbemerkt für kriminelle Zwecke missbraucht.
Ein Insider schlägt Alarm: Michael George weiß so gut wie kaum ein anderer, dass der große Hack und der Blackout keine Legenden sind, sondern jeden Tag eintreten können. Nach Lektüre dieses Buches kennen wir das ganze Ausmaß der Gefahr, wissen aber auch, dass wir dennoch etwas tun können.
Autorenporträt
George, Michael
Michael George, Jahrgang 1968, ist seit seiner Ausbildung beim Bundesnachrichtendienst in verschiedenen Funktionen bei deutschen Nachrichtendiensten tätig. Derzeit arbeitet er für die Spionageabwehr des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz und unterstützt Unternehmen sowie Behörden bei der Abwehr elektronischer Angriffe. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.12.2013

Angriffe aus dem Netz gehen alle an

Es klingt wie ein Witz: Treffen sich ein ehemaliger Beauftragter für "Information Security" eines großen Stromversorgers, der Personalchef eines großen Automobilzulieferers und ein Experte für Spionageabwehr des bayrischen Verfassungsschutzes am Rande einer Tagung zum Abendessen. Fragt der eine, was wohl geschehe, wenn in Deutschland der Strom ausfiele. Sagt der andere: "Wahrscheinlich herrscht dann ein Ausnahmezustand." Nach sechs Stunden wären alle Kommunikationswege unbrauchbar, nach 48 Stunden begänne bereits die Seuchengefahr. Was aus Filmen bekannt scheint, ist allerdings weder Witz noch Fiktion. Es ist der Abend der Fukushima-Katastrophe, der genannte Verfassungsschützer heißt Michael George, mit der Erinnerung an das Tischgespräch eröffnet er sein Buch ("Geh@ckt". Wie Angriffe aus dem Netz uns alle bedrohen. Rowohlt Verlag, Reinbek 2013. 250 S., geb., 19,95 [Euro]).

Um Stromnetze geht es , weil sich an ihnen die künftigen Probleme aufzeigen lassen: Strom ist effizienter verteilbar, wenn die angeschlossenen Geräte Rückmeldungen an das "smart grid" geben. Die Computer, die diese Kommunikation regeln, müssten jedoch besser abgesichert werden. Die Kraftwerke einfach so ans Datennetz anzuschließen gehe nicht. Unsichere Computer könnten ähnlich fatale Wirkungen haben wie die Flutwelle von Fukushima. Als Auslöser solcher Katastrophen käme freilich auch böswilliges menschliches Handeln in Betracht. Die Gefahren gingen dabei auch von Geheimdiensten aus. Von einem Cyberwar will der Autor zwar nicht sprechen, doch werden seine Beispiele ("Stuxnet", "Flame", "Roter Oktober") längst in diesem Zusammenhang genannt.

George wiederholt die Warnung vieler Verfassungsschützer: Angegriffene Unternehmen melden sich zu selten bei den zuständigen staatlichen Stellen. Eine effektive Gefahrenabwehr sei dadurch kaum zu leisten. Der Autor untermauert seine Forderung mit Anekdoten aus seinem beruflichen Alltag. Einen eindrücklichen ARD-Brennpunkt über den Frankfurter Flughafen, der wegen digitaler Attacken seinen Betrieb einstellen muss, hat er sich dafür ausgedacht. Alle andere Geschichten dagegen sind nicht erfunden.

In einem Fall berichtet ein Unternehmen, dass es im Rahmen einer Sicherheitsübung den eigenen Administratoren nicht aufgefallen sei, dass man innerhalb weniger Stunden 200 Gigabyte Daten nach China verschickt habe. Der IT-Verantwortliche eines Unternehmens berichtet, dass man selbst infizierte Netze nicht abschalten könne, weil man nicht wisse, was dann passiere. Über die Leistungsfähigkeit der Angreifer solle man sich keine Illusionen machen, schreibt George. Schon der DDR sei es gelungen, Glasfaserkabel anzuzapfen. Am Ende steht ein Plädoyer, wie es heute oft zu lesen ist. Informationstechnik muss zukünftig so sicher sein, wie sie heute bereits funktional ist. Im Konzept der "Security by Design" liege auch die Chance einer europäischen Emanzipation.

STEFAN SCHULZ

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Ein guter, aber auch beängstigender Überblick über die Cyberkriminalität. Göttinger Tageblatt